Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Pudek, P.
Dynamische intraligamentäre Stabilisierung (DIS) frischer Rupturen des vorderen Kreuzbandes (VKB) durch Ligamys – eine retrospektive klinische und radiologische Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Sadoghi Patrick
Seibert Franz
Altmetrics:

Abstract:
Fragestellung: Als kreuzbanderhaltendes Operationsverfahren stellt die dynamische intraligamentäre Stabilisierung mittels Ligamys (Mathys, Bettlach, SCHWEIZ) einen neuen Trend zur Versorgung frischer VKB-Rupturen dar. Das Ziel der Studie ist die klinische Beurteilung dieses Verfahrens hinsichtlich PatientInnenzufriedenheit und Kniestabilität nach einem Minimum Follow-up von einem Jahr. Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Datenerhebung im Sinne einer Level 3 Studie. 19 PatientInnen mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren, die innerhalb von 3 Wochen nach Ruptur des VKB mit Ligamys versorgt wurden, konnten für die Studie rekrutiert werden. 10 Personen erlitten zusätzlich eine Meniskusruptur, die durch eine Meniskusnaht versorgt wurde. Die mittlere Follow-up-Zeit betrug 18 Monate (min.12, max.27). Die Beurteilung erfolgte postoperativ anhand von subjektiven klinischen Scores (Womac, Tegner, Lysholm, IKDC subjektiv), sowie durch das objektive IKDC-Formblatt. Dabei wurde zur Evaluierung der antero-posterioren Stabilität das KT-1000 Arthrometer verwendet. Ergebnisse: Im objektiven IKDC konnten 5 Personen der Gruppe A (normal), 9 der Gruppe B (fast normal) und 4 der Gruppe C (abnormal) zugeordnet werden. Der mittlere Lysholm Score betrug 86,9. Der mittlere subjektive IKDC-Wert lag bei 84,3. Mit dem Tegner Aktivitätsscore wurde präoperativ ein Mittelwert von 7,1 (min.4, max.9), und postoperativ von 5,7 (min.4, max.9) erreicht. Die antero-posteriore Translation, verglichen mit dem gesunden kontralateralen Knie, ergab eine mittlere Differenz von 2,3mm (min.-1, max.7). An der Implantationsstelle des Monoblocks traten bei 22% der PatientInnen Missempfindungen auf, die nach Entfernung des Monoblocks bei allen Personen verschwanden. Im Follow-up-Zeitraum traten 3 Re-rupturen auf. Schlussfolgerung: Unter Verwendung der dynamischen intraligamentären Stabilisierung kann trotz hoher Re-rupturraten eine stabile Heilung des vorderen Kreuzbandes erreicht werden. Das Ligamys-System ermöglicht bei einem Großteil der PatientInnen eine zufriedenstellende Wiederherstellung von Funktionalität und Kniestabilität, scheint jedoch dem Goldstandard (STG-Plastik) nicht überlegen zu sein. Inwieweit der Erhalt des originären Kreuzbandes positive Auswirkungen auf die Arthroseraten hat, gilt es in klinischen Langzeitergebnissen zu untersuchen.

© Med Uni Graz Impressum