Selected Publication:
Frühwirth, E.
Kinderwunschbehandlung bei Patientinnen mit Endometriose
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Wölfler Monika Martina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Endometriose ist eine gutartige, chronisch verlaufende, entzündliche Erkrankung, die 10-15% aller Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Charakteristischerweise kommt es zum Auftreten von ektopen Endometrioseläsionen. Die Diagnose der Erkrankung erfolgt mittels Laparoskopie mit anschließender histologischer Abklärung.
30-50% aller Frauen mit Endometriose leiden an Infertilität, wobei verschiedene Ursachen für die erhöhte Rate an Fruchtbarkeitsstörungen bei den Patientinnen gefunden werden können.
Mit den unterschiedlichen Behandlungen dieser Erkrankung werden vor allem zwei Ziele verfolgt: (1) Symptomkontrolle und (2) Therapie von Fertilitätsstörungen. Im Zuge dieser Diplomarbeit wird vor allem auf die unterschiedlichen Therapien der Fertilitätsstörungen und deren Erfolgsraten eingegangen.
Für diese Arbeit wurde eine retrospektive Studie mit 82 Patientinnen durchgeführt, die anschließend mittels beschreibender Statistik aufbereitet wurde. Hauptaugenmerk bei der Auswahl der Patientinnen lag darauf, dass die gesicherte Diagnose Endometriose vorliegt. Anschließend wurde Open Medocs für die Erhebung der Patientengeschichte verwendet und eine entsprechende Literaturrecherche mithilfe der Datenbank PubMed durchgeführt.
Bei 71/82 Patientinnen bestand Kinderwunsch und bei 30/71 (42,25%) Frauen kam es im Beobachtungszeitraum zu einer Schwangerschaft. Bei 19/30 (63,33%) Patientinnen kam es zur Geburt eines gesunden Kindes, 6/30 (20%) hatten zum Zeitpunkt der Erhebung eine klinische Schwangerschaft. 21/30 (70%) Patientinnen wurden mit Hilfe einer In-vitro-Fertilisation schwanger, bei den restlichen 9/30 (30%) Frauen wurde mit Hilfe der Kombination unterschiedlicher Kinderwunschbehandlungen eine Schwangerschaft erzielt.
Im Zuge dieser Arbeit wurde festgestellt, dass durch eine IVF/ICSI sehr gute Schwangerschaftsergebnisse erzielt werden können. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass unter bestimmten Voraussetzungen, nach einer laparoskopischen Endometriosesanierung das Anstreben einer Spontankonzeption erfolgreich sein kann und hierdurch belastende Behandlungen vermieden werden können.
Außerdem zeigte sich, dass bei Patientinnen mit zusätzlichen Erkrankungen, die sich negativ auf deren Fruchtbarkeit auswirken können, höhere Schwangerschaftsraten erzielt wurden, als bei Patientinnen ohne zusätzliche Nebendiagnosen. Der Grund dafür liegt höchstwahrscheinlich darin, dass bei diesen Patientinnen frühzeitig erfolgversprechendere (aber auch belastendere) Behandlungen wie IVF/ICSI angewandt wurden, wodurch bereits während des Beobachtungszeitraumes höhere Schwangerschaftsraten resultierten.