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Zisser, S.
Einfluss von präoperativem Plasma-Natrium auf das Überleben nicht metastasierter Nierenzellkarzinompatientinnen und -patienten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 52
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Pichler Martin
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Terbuch Angelika
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Oftmals ist es schwierig, die Prognose von Patientinnen und Patienten mit nicht-metastasierten Nierenzellkarzinom richtig einschätzen zu können. Deshalb sind Prognosemodelle wichtig für ein optimales postoperatives Management und um Patientinnen und Patienten identifizieren zu können, die von adjuvanten Studien profitieren. Plasma-Natrium ist ein leicht zugänglicher und schnell bestimmbarer Parameter, dessen Entgleisung erwiesenermaßen mit einer erhöhten Mortalität bei vielerlei Erkrankungen einhergeht. Basierend auf diesem Hintergrund bearbeitet diese Studie die Frage, inwiefern sich ein präoperativer Plasma-Natrium-Mangel auf das Überleben eines an nicht metastasiertem Nierenzellkarzinom erkrankten Patientenkollektives auswirkt.
Methoden: In diese retrospektiven Studie wurden 667 Patientinnen und Patienten mit nicht-metastasiertem histologisch gesichertem Nierenzellkarzinom eingeschlossen, die sich im Zeitraum von Jänner 2004 bis Dezember 2012 an der Medizinischen Universität Graz einer kurativen radikalen oder partiellen Nephrektomie unterzogen. Im Zuge der Datenerfassung wurde der präoperative (bis zu 2 Wochen vor dem Eingriff) Plasma-Natrium-Wert ermittelt. Die Daten wurden dem Patienten-Erfassungssystem openMEDOCS entnommen.
Ergebnisse: In der univariaten Analyse zeigte sich ein präoperativer Plasma-Natrium-Spiegel mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert. (Hazard Ratio (HR) 3.1, 95%iges Konfidenzintervall (KI): 1.4 – 6.7, p = 0.004). Allerdings zeigte sich auch ein statisch signifikanter Zusammenhang von Plasma-Natrium-Spiegel und dem Patientenalter (p = 0.005), einer bestehenden Tumornekrose (p = 0.048) und dem T-Stadium (p = 0.021). Unter Berücksichtigung dieser Faktoren ergab sich in der multivariaten Analyse ein statistisch grenzwertiger (HR 2.2, KI: 1.0 - 4.8, p = 0.059) Zusammenhang zwischen präoperativem Natriumspiegel und dem Gesamtüberleben von NZK Patientinnen und Patienten.
Schlussfolgerung: Eine präoperative Hyponatriämie bei Patientinnen und Patienten mit nicht metastasiertem Nierenzellkarzinom scheint mit einem schlechteren Gesamtüberleben assoziiert zu sein. Dieser leicht zugängliche Biomarker sollte in prospektiven Studien weiter untersucht werden.