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Selected Publication:

Hirtenfelder, A.
Parodontitis: eine orale Manifestation der Psoriasis?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Wolf Peter
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Parodontitis und Psoriasis sind chronisch-entzündliche Erkrankungen mit zahlreichen überlappenden Charakteristika. Überschneidungen zeigen sich bei den Triggerfaktoren (z.B. Rauchen, Stress), im Muster und der Verteilung der entzündlichen Mediatoren (mit erhöhten IL-17- und TNF-a-Spiegeln) und Zellen (wie ¿d-T-Zellen, TH17-Zellen, dendritischen Zellen und neutrophilen Granulozyten) sowie in der erhöhten Rate an Komorbiditäten (wie metabolischen, kardiovaskulären und autoinflammatorischen Erkrankungen). Darüber hinaus weisen jüngste Studien auf eine signifikant höhere Parodontitis-Rate bei PatientInnen mit Psoriasis im Vergleich zur Normalbevölkerung hin. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit war es, die bestehende Evidenz für den Zusammenhang zwischen Psoriasis und Parodontitis zu erweitern und möglicherweise auch potentielle Risikofaktoren für eine mit Psoriasis assoziierte Parodontitis zu identifizieren. Material und Methoden: Bei PatientInnen mit exazerbierter Psoriasis und PatientInnen mit chronisch spontaner Urticaria (CSU) wurde zwischen 01/2007 und 02/2016 an der Dermatologischen Abteilung des Klinikum Klagenfurt routinemäßig eine dentale Fokalsuche durchgeführt. Die Odds-Ratio (OR) zwischen Psoriasis und Parodontitis wurde in einem Fall-Kontroll-Studiendesign mit CSU-PatientInnen als Vergleichsgruppe bestimmt. Potentielle Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Krankheitsdauer, Psoriasis-Subtyp, Ausgangs-PASI (Psoriasis Area and Severity Index), Psoriasis-Familienanamnese, Body Mass Index (BMI) und Anzahl der Komorbiditäten wurden durch logistische Regression auf statistische Signifikanz (p <0,05) untersucht. Das Studienvorhaben wurde durch die Ethikkommission Kärnten mit der Ethikkommissionsnummer MZ 04/16 genehmigt. Die Studie wurde in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Erklärung von Helsinki durchgeführt. Ergebnisse: Die statistische Analyse zeigte eine erhöhte Parodontitis-Prävalenz bei Psoriasis-PatientInnen im Vergleich zu CSU-PatientInnen mit einer OR von 3,76 [95% CI 1,60-10,27, p 0,001]. In der Analyse der Psoriasis-Subtypen war der inverse Typ - mit Befall der intertriginösen Areale - signifikant mit dem Bestehen einer Parodontitis assoziiert (OR von 5,11 [95% CI 1,36-20,38, p 0,006]). Diskussion: Die Ergebnisse dieser Studie erweitern die Evidenz für Psoriasis-assoziierte Parodontitis und konnten erstmalig die Verbindung zwischen dem inversen Subtyp der Psoriasis und einer Parodontitis identifizieren.

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