Selected Publication:
Lindenau, I.
EISENMANGEL BEI BLUTSPENDERINNEN
Intravenöse Hochdosis-Eisentherapie bei Blutspendern/Blutspenderinnen mit Eisenmangel Einflussgröße Ernährung und Bewegung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Lindenau Ines
- Advisor:
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Drexler-Helmberg Camilla
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Eisenmangel ist sehr häufig bei Blutspendern/Blutspenderinnen. Aus diversen Gründen existiert hierfür weder Screening noch ein etabliertes Therapiemanagement. Eine intravenöse Eiseninfusion (maximal 1g) stellt eine moderne und gut verträgliche Therapiemöglichkeit dar.
Hypothese: Die Hypothese der Studie ist, dass intravenöses hochdosiertes Eisen bei Blutspendern/Blutspenderinnen mit Eisenmangel eine exzellente Behandlungsoption und der oralen Eisensubstitution überlegen ist.
Methoden: In der IronWoMan Studie wurden 38 männliche Blutspender und 138 weibliche Blutspenderinnen von 18 bis 65 Jahren mit Eisenmangel ohne Anämie zum Zeitpunkt der Blutspende eingeschlossen (n=176, Ferritin =30ng/ml). Stratifiziert nach Geschlecht zu Visite V0 (V0, 4 bis 8 Wochen nach der Blutspende) wurden Teilnehmer/Teilnehmerinnen mit einem web-basierten Randomisierungsprogramm im Verhältnis 1:1 in die IV-Gruppe (IV, n=86; 1g Eisen-Carboxymaltose) oder PO-Gruppe (PO, n=90; 10g Eisen-Fumarat) eingeteilt. Die Visite V1 fand 8-12 Wochen nach V0 statt. Outcome der Studie ist als primärer Endpunkt die Differenz der Transferrin-Sättigung zu V1 sowie der Ferritin-Unterschied zum Zeitpunkt V1 zwischen der intravenösen und oralen Gruppe (IV versus PO).
Zusätzlich werden ausgewählte Einflussfaktoren wie Geschlecht, Alter, BMI, Ernährungsgewohnheiten sowie die sportliche Aktivität in die Analysen mit einbezogen.
Ergebnisse: Die Werte der Transferrin-Sättigung sind nach erfolgter Eisentherapie in der IV-Gruppe verglichen mit der PO-Gruppe signifikant höher (Mittel ± SD: IV 29 ± 10%; PO 24 ± 13%; p< 0.001). Die Ferritin-Werte stiegen signifikant in beiden Gruppen an., jedoch wesentlich stärker in der IV-Gruppe (Mittel ± SD: IV 7 ± 6 auf 111 ± 59 ng/ml; PO 8 ± 5 auf 28 ± 21 ng/ml; p< 0.001). Die Adhärenz war exzellent, die Dropout-Rate beträgt 2.3% (4/176; 3 Probandinnen und 1 Proband; alle PO). Es traten keine schweren, unerwünschten Nebenwirkungen in beiden Gruppen auf und eine Therapieempfehlung sprechen über 80% der Probanden/Probandinnen aus.
Conclusio: Die intravenöse Eisentherapie ist der oralen Eisentherapie bei Blutspendern/Blutspenderinnen mit Eisenmangel überlegen. IV- sowie PO-Eisensubstitution sind gut verträglich. Die Eiseninfusion stellt eine elegante One-Stop-Lösung zur Behandlung von Eisenmangel bei Blutspendern/Blutspenderinnen dar. Eine günstigere Alternative, allenfalls auch mit Verlängerung des spendefreien Intervalls, stellt die orale Eisensubstitution dar.