Gewählte Publikation:
Krainer, T.
Der Einfluss von Glucose auf den positiv inotropen Effekt durch GLP-1-Rezeptor-Aktivierung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Kolesnik Ewald
-
von Lewinski Dirk
- Altmetrics:
- Abstract:
- Als Diabetes mellitus Typ 2 wird eine Erkrankung des Glucosestoffwechsels bezeichnet, die durch komplexe Mechanismen zu einer Schädigung des Gefäßsystems führt und weltweit für eine steigende Sterberate bei den Erkrankten verantwortlich ist. Eine neue therapeutische Strategie gegen diese Erkrankung stellen Inkretinmimetika dar. Diese bewirken als Agonisten des Glucagon-like-peptide (GLP)–1-Rezeptors an der pankreatischen Beta-Zelle eine glucoseabhängige Insulinfreisetzung und führen so zu einem antidiabetischen Effekt. Außerdem konnte gezeigt werden, dass sich Inkretinmimetika positiv auf das kardiovaskuläre System auswirken. In atrialen Herzmuskelzellen führt die Aktivierung des GLP–1-Rezeptors zu einem proteinkinase A-abhängigen positiv inotropen Effekt sowie zu einer vermehrten Translokation des Glucosetransporters-1 (GLUT1). Die Bedeutung des GLUT1 in diesem Zusammenhang ist jedoch unklar. Daher wurden in dieser Arbeit Herzmuskelstreifen (Trabekel) von humanem atrialen Herzmuskelgewebe elektrisch stimuliert und mit Exenatide, GLP–1(7–36)NH2 sowie GLP–1(9–36)NH2 inkubiert. Für die Nährlösung der Trabekel wurde entweder Glucose oder Pyruvat als Energiesubstrat verwendet und folglich die Unterschiede beider Substratgruppen in Bezug auf entwickelte Kraft, diastolische Spannung und Relaxationszeit untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass bei Vorhandensein von Glucose sowie auch Pyruvat Exenatide und GLP–1(7–36)NH2, nicht jedoch GLP–1(9–36)NH2, einen transienten positiv inotropen Effekt ausüben. Interessanterweise scheint dieser Effekt unter der Verwendung von Glucose als Energiesubstrat stärker ausgeprägt zu sein. Dies könnte im Zusammenhang mit der oben genannten vermehrten Translokation von GLUT1 stehen.