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Gewählte Publikation:

Semlitsch, A.
Pharmakokinetische Aspekte in der perioperativen Schmerztherapie bei Neugeborenen und Säuglingen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Donnerer Josef
Altmetrics:

Abstract:
Diese Arbeit befasst sich mit den physiologischen Besonderheiten von Neu geborenen und Säuglingen. Wachstum und Entwicklung des Menschen stellen ein Kontinuum an biologischen Vorgängen wie die Zunahme von Körpermasse, die neurologische Entwicklung und die sozial- sowie verhaltensbezogene Reifung dar. Diese Veränderungen mit ihren jeweiligen alters- und entwicklungsabhängigen Charakteristika haben Auswirkungen auf die Pharmakokinetik. Diese beschäftigt sich mit den Einflüssen des menschlichen Organismus auf ein Pharmakon und wird in der Literatur meist in einzelne Gebiete gemäß ADME Konzept unterteilt: Adsorption/Resorption, Distribution, Metabolismus und Elimination. So werden die physiologischen Eigenheiten bezogen auf das jeweilige Gebiet dargestellt und die Konsequenzen abgeleitet, d. h. die Erkenntnisse werden übertragen auf den konkreten Fall des Einsatzes ausgewählter, häufig in der pädiatrischen perioperativen Schmerztherapie eingesetzten Substanzgruppen wie Opiate/Opioide, NSAR, Metamizol, Paracetamol und Saccharose. Ursächlich liegt der Literaturübersicht die Tatsache zugrunde, dass Studien zufolge Neugeborene und Säuglinge während medizinischer Interventionen und Operationen häufig inadäquat analgetisch versorgt werden und sich diese frühkindlichen Schmerzerfahrungen im späteren Leben negativ auswirken können. Die Bandbreite der möglichen Beeinträchtigungen reicht dabei von verstärkten und prolongierten Reaktionen auf erneute schmerzhafte Stimuli bis hin zu psychischen Problemen. Mit als Grund für die suboptimale Versorgung geben die Behandelnden selbst an, dass das Unwissen um die kindlichen pharmakokinetischen/ dynamischen Besonderheiten und die daraus resultierende Unsicherheit oft zu zurückhaltender und damit ungenügender Analgesie bei pädiatrischen Patientinnen und Patienten führt. Die vorliegende Arbeit soll nun einen Überblick über den derzeitigen Kenntnisstand liefern, Vor- und Nachteile der einzelnen Substanzgruppen aufzeigen und physiologische mit pharmakologischen Erkenntnissen verknüpfen um eine qualitativ hochwertige, adäquate perioperative Schmerztherapie im frühesten Kindesalter durchführen zu können.

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