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Selected Publication:

Egger, R.
Langfristige Auswirkung von Rauchen in der Schwangerschaft auf die Gesundheit des Kindes
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Hiden Ursula
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Das Rauchen in der Schwangerschaft hat nicht nur negative Auswirkungen auf das Ungeborene und Neugeborene, sondern führt auch zu erheblichen Langzeitfolgen bei den Nachkommen. Diese Effekte können auch weit bis ins Erwachsenenalter hineinreichen und viele gesundheitliche Konsequenzen mit sich ziehen. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich das allgemeine Rauchverhalten geschlechterspezifisch konträr zueinander, sodass der Anteil der rauchenden Frauen im Vergleich zur männlichen Raucherquote immer mehr anstieg. Auch das Rauchen während der Schwangerschaft scheint noch immer sehr präsent zu sein. Es wird sogar aufgrund der sozialen Stigmatisierung eine weitaus höhere Dunkelziffer an rauchenden Schwangeren vermutet, als bisher bekannt ist. Die plazentagängigen Tabakbestandteile, wie z.B. das Nikotin, scheinen eine Schlüsselrolle in der Entstehung von genetischen, organischen und psychischen Veränderungen beim Nachwuchs rauchender Schwangerer zu spielen. In dieser Arbeit wird der Zusammenhang zwischen dem Rauchen in der Schwangerschaft und den längerfristigen Auswirkungen auf den Nachwuchs aufgezeigt und die speziellen Mechanismen, die hinter dieser Assoziation stecken könnten, erörtert. Methoden: Um einen Überblick über die bisher veröffentlichten Studien zum Thema Rauchen in der Schwangerschaft und dessen längerfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes zu schaffen, wurde als Methode die Literaturrecherche gewählt. Mittels PubMed Recherche wurden insgesamt 79 englisch- und deutschsprachige Artikel zum Thema „smoking in pregnancy“ offspring durchsucht. Weiters wurden auch Bücher und Zeitschriften aus der Bibliothek der Medizinischen Universität Graz, sowie die Onlinedatenbank der Statistik Austria und das Internetportal der WHO in die Diplomarbeit miteinbezogen. Ergebnisse: Die Resultate der verschiedenen humanen und experimentellen Studien wurden in drei Untergruppen unterteilt. Diese beinhalten die durch das Rauchen in der Schwangerschaft bedingten genetischen, organischen und psychischen Auswirkungen auf den Nachwuchs. Weiters wurden Abbildungen zur Verdeutlichung der Studienergebnisse verwendet. Schlussfolgerung: In dieser Diplomarbeit wurden die längerfristigen genetischen, organischen und psychischen Auswirkungen des Rauchens in der Schwangerschaft auf den Nachwuchs aufgezeigt. Auf genetischer Ebene schien das Rauchen in der Schwangerschaft vor allem Veränderungen in der DNA Methylierung auszulösen. Negative, organische Auswirkungen wurden in Bezug auf das Gewicht, die Knochenmasse, die Atemwege, das Herzkreislaufsystem, das Immunsystem und die Diabetesentstehung datiert. Hyperaktivitätsstörungen, der Autismus, Depressionen und kognitive Leistungsdefizite beim Nachwuchs scheinen als psychische Folgen eng mit dem Rauchen in der Schwangerschaft in Verbindung zu stehen. Jedoch sind viele Mechanismen, die hinter diesen negativen Effekten stehen könnten, noch immer unbekannt und es bedarf daher weiterer Studien, um diese zu entschlüsseln.

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