Gewählte Publikation:
Alberer, M.
MR-basierte Quantifizierung der Aortenklappenstenose vor transkatheter Klappenimplantation (TAVI):
Eine prospektive Vergleichsstudie zwischen Herz-MR, Herz-CT, Echokardiografie und Herzkatheter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Reiter Ursula
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Schmidt Albrecht
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Für ein optimales Therapieergebnis durch transkatheter Aortenklappenimplantation (TAVI) bei Aortenklappenstenosen (AST) muss vor dem Eingriff neben dem Schweregrad der Stenose auch eine Quantifizierung von Kenngrößen des Aortenannulus und der angrenzenden Strukturen erfolgen. Ziel der Studie war der Vergleich dieser mittels kontrastmittelfreier Herz-Magnetresonanz-tomografie (CMR) gewonnenen Größen mit den entsprechenden Größen der klinischen Standardmethoden.
Methoden: 16 symptomatische PatientInnen wurden in die Studie eingeschlossen und unter freier Atmung mittels 3 Tesla CMR ohne Einsatz von Kontrastmittel untersucht. Die Aortenklappenöffnungsfläche (AVA) wurde in zeitaufgelösten 3-dimensionalen Blutflussgeschwindigkeitsmagnitudenbildern manuell planimetriert. Kenngrößen des Aortenannulus und der angrenzenden Strukturen wurden aus räumlich hochaufgelösten, 3-dimensionalen Aufnahmen mittels dedizierter Software (3mensio®) vermessen. Daten des diagnostischen Rechts-/Links-Herzkatheters (RLHC), der Computertomografie (CT) und der transthorakalen Echokardiografie (TTE) wurden aus der klinischen Routineevaluierung ermittelt und mittels t-Test, Korrelationsanalyse, linearer Regression, Bland-Altman-Analyse und Kappa-Statistik mit den CMR-Ergebnissen verglichen.
Ergebnisse: Die Mittelwerte der AVAs für TTE (0,73 ± 0,25 cm2), RLHC (0,67 ± 0,21 cm2) und CMR (0,70 ± 0,21 cm2) unterschieden sich nicht signifikant, wobei eine stärkere Korrelation der CMR-Werte (r = 0,92) als jene aus dem RLHC (r = 0,56) zum Goldstandard TTE gefunden wurde. Alle mittels CMR und CT ermittelten Kenngrößen des Aortenannulus und der angrenzenden Strukturen korrelierten stark (r = 0,87 bis 0,98) und wiesen keinen Bias auf. Auf den Kenngrößen basierende hypothetische Prothesenauswahlen ergaben gewichtete Kappa-Werte, die stets im Bereich der beinahe perfekten Übereinstimmung waren (0,82 bis 1,00).
Schlussfolgerung: CMR eignet sich, besser als der RLHC, zur Schweregradbestimmung der AST. Die Vermessung des Aortenannulus liefert nahezu idente Werte für CMR und Kontrastmittel-CT und resultiert in einer übereinstimmenden Prothesenauswahl für beide Bildgebungsverfahren. Dies positioniert die CMR als stabile Methode zur Diagnostik der AST und Planung von TAVI-Eingriffen.