Gewählte Publikation:
Rappold, K.
Oxidativer Stress – Messmethoden, Parameter und HBO
Interpretation anhand eines Case Reports
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Greilberger Joachim
-
Lindenmann Jörg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Oxidativer Stress ist ein sehr aktueller und weit verbreiteter Begriff. Er beschreibt eine Dysbalance zwischen Oxidantien und Antioxidantien, wobei das Gleichgewicht zugunsten der Oxidantien vorliegt. Der Zusammenhang dieser Stoffwechsellage und die Entstehung von Krankheiten sind seit einiger Zeit bekannt. Dies ist auch der Grund, weshalb die Entwicklung und Interpretation von Messparametern einen enormen Stellenwert einnimmt.
Anhand eines Case-Reports, in dem eine exogene Zufuhr von Wasserstoffperoxid stattfand, und dessen Folgen mittels Hyperbarer Oxygenierung (in weiterer Folge kurz HBO genannt) behandelt wurden, sollen die Auswirkungen auf das oxidative Stresslevel erhoben werden.
Methodik: Im Zuge dieser Diplomarbeit wurde mittels Literaturrecherche via Pubmed in der Datenbank Medline nach themenbezogener Literatur gesucht und zusätzlich anhand von Lehrbüchern versucht eine theoretische Basis zu vermitteln.
Im vorliegenden Case-Report wurden jeweils vor und nach zweimaliger HBO-Therapie die oxidativen Stressparameter erhoben, um den Verlauf des oxidativen Stresslevels zu ermitteln. Abschließend wurden die zuvor beschriebenen theoretischen Grundlagen mit Hilfe des Case-Reports und dessen Messergebnissen interpretieren und mit aktuellen Daten verglichen.
Ergebnisse: Die Konzentrationen von CP (von 184 auf 220 pmol/mg), oxLDL (von 261.4 auf 455.1 ng/ml), TOS (von 30.0 auf 126.5 µM), GPx (von 14.0 auf 20.0 U/mgHb) und 8-OHdG (von 6.7 auf 12.7 ng/mL) erhöhten sich nach den beiden durchgeführten HBO-Sitzungen. Hingegen kam es zu einer Erniedrigung von MDA (von 1.42 auf 1.40 µM) und NTP (von 426.0 auf 406.8 nM).
Schlussfolgerung: Die exogene Zufuhr von Wasserstoffperoxid sowie die Durchführung einer HBO-Therapie kann eine Erhöhung der oxidativen Stressparameter nach sich ziehen. Zusätzlich konnte anhand der Ausgangswerte unseres Probanden im Vergleich zu den Messergebnissen von Matzi et al. gezeigt werden, dass die Intoxikation mittels Wasserstoffperoxid eine enorme oxidative Belastung des Körpers darstellt.
Inwieweit dem menschlichen Organismus eine Kompensation dieser oxidativen Belastung möglich ist, kann aufgrund dieses Einzelfalles jedoch nicht geklärt werden.