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Gewählte Publikation:

Stotz, T.
Der Einfluss körperlicher Aktivität auf die primäre Hämostase
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] 5; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Cvirn Gerhard
Koestenberger Martin
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die Untersuchung des Einflusses körperlicher Belastung auf die Thrombozytenfunktion lieferte in bisherigen Studien widersprüchliche Ergebnisse. Auf der einen Seite wird Ausdauersport zur Prävention koronarer Herzkrankheiten eingesetzt, auf der anderen Seite soll er die Hämostase aktivierten und zu einem erhöhten Infarktrisiko führen. Material und Methoden Die körperliche Leistungsfähigkeit einer Person lässt sich am besten mittels Ergometrie auf dem Laufband oder Fahrrad bestimmen. Während des Belastungstests können mittels geeigneter Geräte Herzfrequenz, Blutdruck, Atemgase und EKG gemessen werden. Blut lässt sich zur Bestimmung von Belastungsparametern, wie z.B. Laktat, am besten kapillar aus dem Ohrläppchen abnehmen. Die Trainingsintensität lässt sich am besten durch den Laktatspiegel im Blut, die Herzfrequenz oder die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) messen. Die Plättchenfunktion wird anhand der Thrombozytenzahl sowie der Plättchenaggregation und -adhäsion bestimmt. Resultate Die zurzeit vorliegenden Studien ergeben ein recht einheitliches Bild. Sowohl moderate wie auch intensive körperliche Belastung führen zu einer erhöhten Anzahl an roten und weißen Blutzellen sowie an Thrombozyten und zu erhöhten Hämoglobin- und Hämatokritwerten, aber auch zu einer Aktivierung des fibrinolytischen Systems. Moderates Training führt zu verminderter Thrombozytenaggregation, wohingegen intensives Training diese erhöht. Diese Effekte sind bei untrainierten Personen viel stärker ausgeprägt als bei trainierten Personen. Diskussion Zusammenfassend kann gesagt werden, dass moderates Training, sowohl im Hinblick auf die primäre und auch auf die sekundäre Hämostase, einen antikoagulatorischen Effekt zeigt. Moderates Training führt zur Aktivierung der Fibrinolyse und zu verminderter Thrombozytenaggregation, jedoch nicht zu einer Thrombingeneration. Intensives Training ist hingegen mit einer Thrombingeneration assoziiert. Moderates Training kann somit auch bei bestehenden kardiovaskulären Vorerkrankungen zur Thromboseprophylaxe eingesetzt werden. Eine erst kürzlich durchgeführte Studie konnte zeigen, dass sogar mittelintensives (vigorous) Training mit antikoagulatorischen Effekten einhergeht.

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