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Gewählte Publikation:

Tempelmayr, T.
Vergleich von Allergiehauttests (Pricktests) bei Kindern und Jugendlichen mit Asthma bronchiale zu unterschiedlichen Zeitpunkten, mit und ohne systemische Kortikosteroidtherapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] 5; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Pfleger Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Asthma bronchiale ist gekennzeichnet durch reversible Atemwegsobstruktion bei häufig eosinophiler Atemwegsentzündung und allergischer Sensibilisierung. Der Hautpricktest ermöglicht schon während eines mit systemischem Kortikosteroid behandelten Asthmaanfalls eine Testung mit unmittelbarem Ergebnis. Inwieweit letzteres durch Kortikosteroide beeinflusst wird, wurde bisher nur in wenigen Studien untersucht und ist deshalb Thema dieser Arbeit. Methoden Es wurden Hautpricktests von Kindern und Jugendlichen, die während eines Asthmaanfalls unter systemischer Kortikosteroidtherapie im Rahmen eines stationären Aufenthaltes und 2 Monate später ambulant neuerlich getestet wurden, ausgewertet. Die längsten Quaddeldurchmesser durch Histamin und Inhalationsallergene (Hausstaubmilbe, Mehlmilbe, Gräser, Roggen, Katze) zu den zwei Testzeitpunkten wurden nachvermessen und in Relation zueinander gesetzt. Die statistische Auswertung erfolgte mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test. Ebenso überprüft wurden Unterschiede in der Sensibilisierung (entweder nur ambulant oder nur stationär positiver bzw. negativer Test). Ergebnisse Die Hautpricktests von 28 (17 weiblich, 11 männlich, medianes Alter 8 (Bereich 6-15) Jahre) Kindern und Jugendlichen wurden ausgewertet. Für die Positivkontrolle (Histamin) ergab sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Testzeitpunkten, bei Medianwerten (Bereich) von 6 mm (4-8) stationär bzw. 6,25 mm (4-10,5) ambulant. Ebenso verhielt es sich bei Roggen (Median jeweils 6 mm (3-15 bzw. 3-14)) und Hausstaubmilbe (Median jeweils 4 mm (3-10 bzw. 3-14)). Statistisch signifikante Unterschiede ergaben sich beim 5-Gräser-Mix (p=0,013; Median 6 mm (3-16) bzw. 7 mm (3-21)), bei Katze (p=0,013; Median 4,75 mm (3-14) bzw. 5,5 mm (3-20)) und bei Mehlmilbe (p=0,035; Median 4 mm (3-7) bzw. 4,75 mm (3-9)). Bei Betrachtung aller getesteten Allergene ergab sich in 19 Fällen nur ambulant und umgekehrt in 17 Fällen nur stationär ein positives Hauttestergebnis. Diskussion Für einzelne Allergene war ein statistisch signifikanter, aber klinisch nicht relevanter Unterschied im Quaddeldurchmesser zwischen den verschiedenen Testzeitpunkten nachweisbar. Dies könnte zum Teil auf saisonale Expositionsfaktoren zurückzuführen sein oder auch auf einen vermehrten Allergenkontakt, der retrospektiv nicht mehr erhebbar war. In Summe sprechen unsere Ergebnisse wegen des fehlenden statistisch signifikanten Unterschieds in der Positivkontrolle, den vergleichbaren Ergebnissen zu beiden Testzeitpunkten, sowie des fehlenden Vorkommens von Sensibilisierungsunterschieden gegen einen hemmenden Einfluss von systemischen Kortikosteroiden auf das Hautpricktestergebnis.

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