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Selected Publication:

Kaller, P.
Bewegung des Talus in der Sprunggelenksgabel
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 57 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Clement Hans Gunther
Grechenig Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
EINLEITUNG: Die Bewegung des Talus in der Sprunggelenksgabel in allen drei Raumebenen ist ein komplexes Geschehen. Vor allem in Transversal- und Frontalebene während Plantar- und Dorsalflexion sind die Bewegungen des Talus in der Literatur spärlich beschrieben. Ziel dieser Arbeit ist es, genau diese Bewegungen zu beschreiben und miteinander in Bezug zu bringen. MATERIAL UND METHODEN: Untersucht wurden 26 suffizient präparierte Kadaver-Präparate, konserviert nach der Methode nach Thiel. Die Präparate waren distal des Kniegelenks abgetrennt und sämtliche Weichteile, bis auf die Membrana Interossea und den Bandapparat, waren entfernt. Es wurden die äußeren Anteile des OSG vermessen. Im Anschluss wurden die Bewegungsumfänge der Präparate in einem eigens dafür angefertigtem Messapparat untersucht. Über, an exakt definierten Stellen angebrachte Kirschner-Drähte, wurden die Bewegungsumfänge des Talus während Plantar- und Dorsalflexion, in allen 3 Raumebenen über Messskalen ermittelt. ERGEBNISSE: Die erhobenen Messwerte in den jeweiligen Raumrichtungen wurden addiert, um die Gesamtbewegung in den jeweiligen Ebenen wiedergeben zu können. In der Sagittalebene (Plantar-/Dorsalflexion) ergab sich eine Range of Motion (ROM) von 47,62°9,17° (max 64,4°/min 27,9°). In der Frontalebene (Außen-/Innenrotation) 23,73°10,1° (max 51,4°/min 4,1°). In der Transversalebene (mediale/laterale Seitabweichung) 22,17°13,42° (max 49°/min 3°). Die Plantarflexion war stets mit Außenrotation des Talus verbunden, die Dorsalflexion mit Innenrotation. Bei der Bewegung in der Transversalebene konnte keine vergleichbare Regelmäßigkeit gefunden werden. Der Vergleich der Messwerte untereinander ergab einen gegensinnigen Zusammenhang zwischen den äußeren Abmessungen des OSG und dem Ausmaß der Plantarflexion und einen gleichsinnigen Zusammenhang zwischen der Breite des OSG und der Seitabweichung des Talus in Dorsalflexion. Bei dem Vergleich der Bewegungen in den Ebenen untereinander konnte ein gleichsinniger Zusammenhang zwischen Plantarflexion und Außenrotation des Talus gefunden werden. DISSKUSSION: Vergleicht man die erhobenen Messergebnisse mit der Literatur, finden sich für die Plantar- und Dorsalflexion in dieser Arbeit Werte, die eher In-vivo-Studien ähneln. Sowohl in der Frontal- als auch in der Transversalebene waren die hier ermittelten Messwerte in absoluten Zahlen deutlich größer als in von der Thematik her vergleichbaren Arbeiten. Das Verhältnis der einzelnen Messwerte zueinander war allerdings vergleichbar. In der Beziehung der Bewegungen zueinander konnten in der vorliegenden Arbeit im Vergleich zu den bestehenden neue Erkenntnisse gewonnen werden.

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