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Böhm, K.
Allogene hämatopoetische Stammzellentransplantation bei Lipopolysacharide - responsive beige-like anchor protein (LRBA)- Mangel: eine weltweite retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Seidel Markus
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Abstract:
Bei dem LRBA (LPS responsive beige-like anchor protein) - Defekt handelt es sich um einen schweren, angeborenen Immundefekt mit autoimmuner Neigung, der sich meist im Kindesalter manifestiert und sich durch einen vielfältigen Phänotyp präsentiert. Es scheint, als ob es sich um eine Kombination aus Syndromen (autoimmun lymphoproliferatives Syndrom, variabler Immundefekt, Immundysregulation Polyendocrinopathie Enteropathie X-linked Syndrom) mit As-soziation zu Lymphomen handelt. Zum bisherigen Therapieschema zählt vor allem eine medikamentöse immunsuppressive Therapie, wobei der CTLA-4 Agonist Abatacept eine wichtige Rolle einnimmt. Weiters kommen andere Immunsuppressiva, Antibiotika, IVIG und SCIG zum Einsatz. Allerdings ist dadurch kein kurativer Erfolg und kein Verhindern eines „natürlichen“ LRBA-Verlaufes zu erwarten. Es ist fraglich, welchen Effekt eine allogene Stammzellentransplantation bei LRBA-PatientInnen hat, da eine HSCT zwar bei vielen schweren angeborenen Immun-defekten Therapie der Wahl ist, allerdings bei Autoimmunerkrankungen bisher weniger etabliert ist. Zur Datensammlung wurden bereits publizierte Kohorten (Gamez-Diaz et. AL. 2016 und Alkhairy-et-al.2016) verwendet und eine internationale Sammlung von der Inborn Errors Working Party (IEWP) und der European Society for Immunodeficiencies (ESID) im Zeitraum von 2016-2017 durchgeführt. Von den bisher zwölf transplantierten LRBA- PatientInnen überlebten 2/3 die Transplantation und wurden innerhalb dieser Arbeit in drei Gruppen bezüglich ihres Remissionsstatus unterteilt: Komplettremission (50%), Teilremission ohne weitere Therapie (25%) und Teilremission mit weiter benötigter (immun-suppressiver) Therapie (25%). Demnach war bei 75% der überlebenden PatientInnen keine immunsuppressive Therapie nach der Transplantation mehr notwendig, was auf einen kurativen Erfolg hinweist. Vier PatientInnen starben auf Grund typischer Komplikationen der HSCT, welche unabhängig von der Erkrankung auftraten. Der Remissionsstatus scheint dabei von der Art des Konditionierungsverfahren und dem LRBA-Status des Spenders unabhängig zu sein. Die erfolgreichsten Ergebnisse der HSCT zeigten die PatientInnen mit einem hohen Spender-Chimärismus (Komplettremission und Teilremission ohne weitere Behandlung). Nur die beiden PatientInnnen mit Chimärismus-Werten unter 90% zeigten Teil-remission mit weiterer Behandlungsnotwendigkeit.

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