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Selected Publication:

Schmidt, V.
Das Outcome von PatientInnen mit chronisch myeloischer Leukämie unter Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 68 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Wölfler Albert
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Mit Einführung der Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) zur Therapie der chronisch myeloischen Leukämie (CML) hat sich das Überleben der betroffenen PatientInnen dramatisch verbessert. Untersucht wurde das Outcome der PatientInnen mit CML unter Therapie mit TKI an der Klinischen Abteilung für Hämatologie der Universitätsklinik für Innere Medizin in Graz und deren Vergleich mit Daten aus internationalen Studien. Methoden: In die Studie wurden alle PatientInnen mit BCR-ABL positiver CML eingeschlossen, die im Zeitraum von Jänner 2001 bis Dezember 2015 neu diagnostiziert wurden und mit mindestens einem TKI therapiert wurden. Erhoben wurden dabei demografische PatientInnendaten, Risikoscores, Komorbiditäten und das individuelle Therapiesetting. Anhand der BCR-ABL Transkriptzahlen wurde das molekulare Ansprechen zu verschiedenen Zeitpunkten erfasst. Ergebnisse: Insgesamt wurden 107 PatientInnen mit neudiagnostizierter, BCR-ABL positiver CML eingeschlossen, 104 davon in chronischer, 3 in akzelerierter Phase. Das mediane Erkrankungsalter lag bei 53 Jahren. 6 PatientInnen zeigten eine Progression der Krankheit. Bei einem medianen Follow-up von 72 Monaten lag das Gesamtüberleben nach 5 Jahren bei 90,6%, nach 10 Jahren bei 83,1%. Ein höheres Erkrankungsalter, Hochrisiko-Sokal- und ELTS-Scores, sowie ein höherer Charlson Comorbidity Index korrelierten mit einem schlechteren Outcome. Der Anteil an major molecular response (MMR) lag nach 12 Monaten bei 52,6%, nach 24 Monaten bei 70,1%. Zum Zeitpunkt des Letztkontaktes zeigten 92% der PatientInnen eine MMR, zwei Drittel davon eine MR4.0 oder tiefer. Unter Berücksichtigung der EuroSKI Absetzkriterien würde die Hälfte der PatientInnen für einen Therapiestopp infrage kommen. Schlussfolgerungen: Die Gesamtüberlebensraten der PatientInnen lagen im oberen Bereich im Vergleich mit internationalen Studien. Ebenfalls zeigte sich ein vergleichsweise hoher Anteil an MMR innerhalb der ersten 24 Monate. Das Alter bei Diagnose, sowie der Grad an Komorbiditäten stellten zudem zwei überaus wichtige prognostische Faktoren dar. In Anbetracht der Anzahl an potentiellen KandidatInnen und mit Vorliegen weiterer Studienergebnisse wird das Absetzen der TKI-Therapie auch bei den PatientInnen an der Klinischen Abteilung für Hämatologie in Graz in nächster Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

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