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Gewählte Publikation:

Arminger, J.
Einflussfaktoren für verzögerte Magenentleerung nach Ösophagusersatz durch thorakales Magenconduit
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lindenmann Jörg
Smolle-Juettner Freyja-Maria
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Mit Häufigkeiten von 10 bis 50% stellt die Magenentleerungs-störung (delayed gastric emptying; DGE) nach einer Ösophagektomie mit Rekonstruktion durch thorakales Magenconduit eine herausfordernde Komplikation dar. Intra- oder perioperative Maßnahmen wie Pyloroplastik, intrapylorische Botoxinjektionen und endoskopische Dilatationen haben unterschiedliche Effektivität gezeigt. Unser Ziel war es daher, diese prophylaktisch-therapeutischen Maßnahmen und weitere Parameter auf ihren möglichen Einfluss auf die DGE zu überprüfen. Methoden: Auf Basis der Daten im Informationssystem MEDOCS® im LKH-Universitätsklinikum Graz wurden 263 PatientInnen, die zwischen September 2003 und Februar 2016 einer Ösophagektomie und Rekonstruktion durch ein Magenconduit mit collarer Oesophago-Gastrostomie unterzogen worden waren, in die retrospektive Analyse inkludiert. Korrelationen zwischen erhobenen Haupt- und Nebenzielgrößen und dem Vorliegen eines/r Pylorospasmus/DGE wurden untersucht. Ergebnisse: Unser Patientenkollektiv war zu 85,9% männlich bei einem Durchschnittsalter von 61,8 Jahren. Das Adenokarzinom des Ösophagus war die häufigste Grunderkrankung (52,5%). 27,4% entwickelten eine postoperative Magenentleerungsstörung (DGE). Intraoperative Pylorplastik und Perforationen als Operationsindikation waren signifikant seltener mit einer DGE assoziiert (p=0,003 bzw. p= 0,019). Botoxinjektionen zeigten sich hingegen als nicht effektiv (p=0,439). DGE war mit einem signifikant längeren Krankenhausaufenthalt verbunden (p=0,006). Weitere statistisch signifikante Einflussfaktoren waren nicht feststellbar, obwohl Platteneptihelkarzinome sowie Blutstillung mittels LigaSure® mit tendenziell geringeren DGE-Raten assoziiert waren (p=0,078 bzw. p=0,06). Konklusion: Wir konnten die Effektivität einer intraoperativen Pyloroplastik zur Vorbeugung von DGE nachweisen; Ursachen für das seltenere Auftreten von DGE bei Ösophagusperforationen bedürfen jedoch noch weiterer Abklärung. Zum besseren Verständnis von Einflussfaktoren und Therapie der DGE-Problematik sind weitere, prospektive Studien mit größeren Patientenzahlen erforderlich.

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