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Fischer, A.
Prävalenz von Allergen-Sensibilisierungen und klinisch relevanten Allergien bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit zystischer Fibrose
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Eber Ernst
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Varga Eva-Maria
- Altmetrics:
- Abstract:
- Zusammenfassung
Einleitung
In den letzten Jahrzehnten ist die Lebenserwartung von Patientinnen und Patienten mit zystischer Fibrose (cystic fibrosis, CF) deutlich gestiegen, wodurch sich neue Fragen zur Sicherung ihrer Lebensqualität ergeben. So sollte in dieser Diplomarbeit die Prävalenz von Allergen-Sensibilisierungen und deren klinische Relevanz untersucht werden. Hauptaugenmerk lag dabei auf der Erfassung von Sensibilisierungen gegen Inhalations- und Nahrungsmittelallergene sowie das Auftreten von Nahrungsmittel-Sensibilisierungen unter Einnahme von Protonenpumpenhemmern (PPI). Der Einfluss von Allergien gegenüber Inhalationsallergenen auf die Lungenfunktion und eine dadurch bestehende Beeinträchtigung der Lebensqualität der Patientinnen und Patienten sollte analysiert werden.
Material und Methoden
Die Studienpopulation dieser retrospektiven Datenanalyse umfasste 120 jugendliche und erwachsene Personen mit der Diagnose CF, welche in den Jahren 2012-2014 an der Klinischen Abteilung für pädiatrische Pulmonologie und Allergologie der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Graz in Behandlung gewesen waren. Diesbezüglich wurde auf Arztbriefe, Allergietests, Lungenfunktionstestungen, Allergie-spezifische Fragebögen und Patientenhistorien zurückgegriffen. Vorhandene Literatur wurde ebenfalls herangezogen.
Ergebnisse
Von den 120 Patientinnen und Patienten mit CF wiesen 78 (65%) spezifische Allergen-Sensibilisierungen auf. Von diesen 78 Personen (34 weiblich, 44 männlich) waren 55 (71%) gegen Pollen, 50 (64%) gegen Schimmelpilze, 24 (31%) gegen Hausstaubmilben und 20 (26%) gegen Tierallergene sensibilisiert. Es zeigten sich weder Unterschiede in den geschlechtsspezifischen noch altersspezifischen Prävalenzen. Zur klinischen Relevanz der Sensibilisierungen gegen inhalative Allergene ließ sich keine Aussage treffen. Neunzehn (56%) der mittels ImmunoCAP ISAC® untersuchten 34 Personen wiesen Sensibilisierungen auf Nahrungsmittel auf. Bei den retournierten Fragebögen gaben 6 von 10 Personen mit nachgewiesener Allergensensibilisierung allergische Symptomatik an.
Diskussion
Ein hoher Prozentsatz der Patientinnen und Patienten mit CF zeigte spezifische Allergen-Sensibilisierungen, am häufigsten gegen Pollen- und Schimmelpilzallergene, wobei kein Unterschied zwischen den Geschlechtern verifizierbar war. Auch ein Einfluss des Lebensalters auf die Prävalenz spezifischer Allergen-Sensibilisierungen konnte nicht belegt werden. In Bezug auf die Entstehung von Nahrungsmittel-Sensibilisierungen war keine Assoziation mit der Einnahme Magensäure-hemmender Medikamente ersichtlich. Zur klinischen Relevanz der beobachteten Allergen-Sensibilisierungen konnte im Rahmen dieser retrospektiven Datenanalyse keine eindeutige Aussage getroffen werden.