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Gewählte Publikation:

Trausnitz, L.
Peroneal nerve palsy related to tumor surgery in the knee area
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amerstorfer Florian Ludwig
Gilg Magdalena Maria
Leithner Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Peroneuslähmungen sind mögliche Komplikationen, die bei Tumorresektionen im Kniebereich auftreten können. In manchen Fällen muss aufgrund der Tumorausbreitung in der Operation auch der Peroneusnerv entfernt werden. Auch ohne direkte Schädigung des Nervs während der Operation kann es zum Auftreten von Peroneuslähmungen kommen. Ziel dieser Diplomarbeit war es (1) die Inzidenz dieser Nervenlähmungen zu untersuchen (2) mögliche Risikofaktoren festzustellen und (3) die Inzidenz von temporären Peroneuslähmungen zu untersuchen. Methoden: Es wurde eine retrospektive Datenbankabfrage im Zeitraum zwischen 2006 bis 2016 an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie mithilfe von relevanten Schlagwörtern durchgeführt. Ausgeschlossen wurden Patienten mit einer perioperativen Verletzung des Peroneusnervs. Weiters wurde noch eine strukturierte Literaturrecherche auf MEDLINE (via Pubmed) mit dem Algorithmus “sarcoma AND ((tibia AND proximal) OR (femur AND distal))” durchgeführt und die Daten miteinander verglichen. Ergebnisse: Neun Patienten mit Peroneuslähmungen vor oder nach einer Tumorresektion im Kniebereich wurden gefunden. Bei fünf dieser Patienten handelte es sich um eine temporäre Nervenlähmung und bei weiteren vier Patienten um eine permanente Nervenlähmung. In die Literaturrecherche wurde 25 Studien eingeschlossen mit einer Gesamtzahl von 1300 Patienten, bei denen insgesamt von 82 Fällen (6.69%) mit Peroneuslähmungen berichtet wurde. Diskussion: Die Inzidenz von Peroneuslähmungen im Zusammenhang mit Tumoroperationen im Kniebereich war in der Literatur höher als im eigenen Patientenkollektiv und bei anderen (nicht-tumor) Operationen im Kniebereich. Aufgrund der hohen Inzidenz, die in der Literaturrecherche gezeigt wurde, wird ein noch sorgsamer Umgang mit dem Peroneusnerv empfohlen. Die Erhebung von Risikofaktoren für das Auftreten einer Peroneuslähmung war nur eingeschränkt möglich aufgrund von mangelnder Dokumentation sowohl bei den klinischen Studien als auch in der Literatur, weshalb in der Zukunft eine standardisierte Dokumentation von neurologischen Komplikationen bei tumororthopädischen Operationen durchgeführt werden sollte.

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