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Kurath, H.
Ist eine präoperative Aussage über die intraoperative Lage des Nervus alveolaris inferior im Kieferwinkelbereich bei der sagittalen Spaltung anhand des Panoramaröntgens möglich?
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Santler Gert
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Abstract:
Hintergrund: Bei der sagittalen Spaltung des Unterkiefers (BSSO) ist der N. alveolaris inf., der im Unterkieferknochen nach vorne läuft, je nach Lage, sehr gefährdet und sollte nach Möglichkeit geschont werden. Fragestellung und Ziel: Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, ob man präoperativ, vor der sagittalen Spaltung, anhand eines Orthopantomogramms Rückschlüsse auf die bukkolinguale Lage des N. alveolaris inf. im Unterkieferknochen ziehen kann, um in weiterer Folge das intraoperative Risiko einer Nervenläsion abzuschätzen. Das Ziel ist, bereits vor der Operation ohne weitere Strahlenbelastung durch eine zusätzliche Computertomographie oder digitale Volumentomographie, die Schwierigkeit der Operation abzuschätzen und letztlich die Komplikationsrate einer Nervenläsion während der sagittalen Spaltung zu reduzieren. Patienten/Patientinnen und Methode: Die Orthopantomogramm-Aufnahmen der Patienten/der Patientinnen wurden präoperativ durch den Untersucher subjektiv beurteilt und in 4 Gruppen, je nach vermuteter Lage des N. alveolaris inf., eingeteilt (bukkal eingescheidet, deutliche Darstellung, geringe Darstellung, keine Darstellung). Danach wurden die Röntgenaufnahmen mit Hilfe der Signalintensität im Softwareprogramm Impax EE® untersucht und objektiv in die genannten Gruppen eingeteilt. Im Anschluss erfolgte die sagittale Spaltung und die Bestimmung der tatsächlichen Lage des Nervus alv. inf. intraoperativ. Schließlich wurden die radiologischen Ergebnisse mit den intraoperativen Befunden verglichen und statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Die Trefferwahrscheinlichkeit von präoperativer Annahme und definitiver intraoperativer Lage war ca. 44%. Diese konnte durch die Zusammenführung der Gruppen auf klinisch besonders relevante Lagebeziehungen des N. alveolaris inf. auf ca. 54% erhöht werden. Conclusio: Ausschließlich mit dem OPTG die bukkolinguale Lage des unteren Alveolarnerven im Kieferwinkelbereich festzustellen, ist zu diesem Zeitpunkt nicht, oder nur bedingt möglich. Es kann zurzeit nur als weiteres Hilfsmittel in Kombination mit zusätzlichen Untersuchungen bei der Abschätzung der Lage dienen.

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