Gewählte Publikation:
Tropper, B.
Genexpression des CLOCK-Gens ARNTL und MAOA in der bipolaren Störung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Bengesser Susanne
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Reininghaus Eva
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die bipolare Störung (BD für engl.: Bipolar Disorder) ist eine affektive Störung mit weitreichenden Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Ihre Ätiologie ist nicht ausreichend geklärt, aber es wurden kürzlich Zusammenhänge zwischen Mutationen des CLOCK-Gens (Circadian locomotor output cycles Kaput) ARNTL (Aryl hydrocarbon receptor nuclear translocator-like protein 1) und des Gens MAOA (Monoaminoxidase A) und einem erhöhten Risiko für BD bewiesen.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Genexpression des Clock Gens ARNTL und des Gens MAOA im Blut zwischen Menschen mit BD und gesunden Kontrollen zu vergleichen bzw. Unterschiede in Abhängigkeit von der aktuellen Stimmungslage zu detektieren. Dazu wurde die Genexpression der Gene ARNTL und MAOA in PBMCs (Peripheral Blood Mononuclear Cell; Mononukleäre Zellen des peripheren Blutes) von 111 gesunden und erkrankten Individuen mittels qPCR (quantitave real-time polymerase chain reaction; Quantitative Echtzeit-Polymerasereaktion) überprüft.
Entgegen unserer Erwartungen konnten unsere Daten keinen signifikanten Unterschied in der Genexpression dieser beiden Gene zwischen gesunden ProbandInnen und PatientInnen mit BD feststellen. Es zeigte sich allerdings bei depressiven PatientInnen eine signifikant höhere Genexpression von ARNTL im Vergleich zu PatientInnen in einer euthymen Phase (p < 0,05). Ebenso konnten wir eine signifikant höhere Genexpression von MAOA bei PatientInnen mit (hypo)manischer Symptomatik im Vergleich zu euthymen PatientInnen ohne aktuelle Symptomatik nachweisen (p < 0,05).
Die Messergebnisse geben einen Hinweis darauf, dass die Genexpression von ARNTL und MAOA bei Individuen mit BD in akut (sub)manischen oder depressiven Episoden erhöht sein könnte. Weitere Studien mit einer höheren Fallzahl und Berücksichtigung von klinischen Kovariaten sollten in diesem Bereich durchgeführt werden, auch Verlaufsuntersuchungen einzelner PatientInnen erscheinen sinnvoll.