Selected Publication:
Bosch, P.
Die Erprobung und Etablierung der ultraschallgezielten Synovialgewebsbiopsie an der Med. Universität Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 93
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
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Bosch Philipp
- Advisor:
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Dejaco Christian
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Die Synovialmembran spielt eine wichtige Rolle in der Pathogenese vieler rheumatischer Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Auf der Suche nach neuen Biomarkern, um den Therapieerfolg von Medikamenten bei diesen Erkrankungen besser messen und voraussagen zu können, gilt die Synovialmembran als interessante, zukunftsträchtige Quelle. Die ultraschallgezielte Synovialgewebsbiopsie zeigte in Studien, dass sich Gewebe in guter Qualität und Quantität gewinnen lässt und die Technik sicher und gut tolerierbar ist. Das Ziel dieser Pilotstudie ist die Weiterentwicklung dieser Methode zur Erforschung von Biomarkern an der klinischen Abteilung für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Universität Graz.
Methoden:
An acht Patientinnen und Patienten mit rheumatischen Erkrankungen erfolgten ultraschallgezielte Synovialgewebsbiopsien der Knie-, Ellbogen-, Acromioclavicular- und Metacarpophalangealgelenke, sowie der Bursa subdeltoidea. Das gewonnene Gewebe wurde mit Hämatoxylin–Eosin gefärbt, immunhistochemisch aufgearbeitet, und es erfolgte erstmalig die Analyse der Lymphozyten-Subpopulationen anhand der Durchflusszytometrie (FACS). Die Daten und Krankengeschichten der Patientinnen und Patienten wurden retrospektiv ausgearbeitet und demographische Daten und Daten zur Krankheitsaktivität extrahiert. Des Weiteren erfolgte die ultraschallgezielte Synovialgewebsbiopsie an Knien von 15 Leichen des Instituts für Pathologie der Medizinischen Universität Graz ohne bekannte rheumatische Erkrankungen. Das gewonnene Gewebe wurde mit Hämatoxylin-Eosin gefärbt und histologisch als Kontrollgruppe ausgewertet.
Ergebnisse:
Unter den biopsierten Patientinnen und Patienten fanden sich vier Fälle von rheumatoider Arthritis und je ein Fall von Psoriasisarthritis, Arthritis urica, undifferenzierter Arthritis und Bursitis subdeltoidea.
Bei sechs der acht Biopsien konnte die Synovialmembran im histologischen Schnitt nachgewiesen werden. In allen Fällen lag eine Synovialitis vor. Bei vier der acht Biopsien wurden Lymphozytensubpopulationen mit Hilfe der FACS analysiert. Beim untersuchten Gewebe zeigte sich eine Prädominanz von CD4+ Zellen im Vergleich zu CD8+ Zellen. Bei keiner der Biopsien kam es zu Komplikationen nach dem Eingriff. Bei den Leichen wurde bei 7 von 15 Biopsien Synovialmembran gewonnen.
Konklusion:
Durch diese Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass an ultraschallgezielten Synovialgewebsbiopsien Histologie und FACS Analysen durchführbar sind. Für die Aussagekraft des histologischen Bilds in Bezug auf klinische Präsentation und Krankheitsprognose, bedarf es jedoch noch größerer Studien. Die aus dieser Studie erzielten Erkenntnisse sollen als Grundlage für weitere Projekte an der klinischen Abteilung für Rheumatologie und Immunologie der Medizinischen Universität Graz dienen.