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Gewählte Publikation:

Hart, M.
Evaluierung der Durchführungsqualität vier verschiedener Tumorboards am LKH Univ. Klinikum Graz
Masterstudium; Gesundheits- und Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 104 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kamolz Lars-Peter
Sendlhofer Gerald
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Tumorboards sind interdisziplinäre Fallbesprechungen von PatientInnen mit einer bösartigen Krebserkrankung. In diesen Besprechungen sollen für eine fachliche Diskussion über Empfehlungen einer adäquaten, weiterführenden Therapie fünf Disziplinen anwesend sein: die Internistische Onkologie/Hämatologie, Radioonkologie, Radiologie, Pathologie und das zuständige Organfach. Die Qualität der Durchführung von Tumorboards wurde am LKH-Univ. Klinikum Graz noch nicht erhoben. Ziel: Diese Arbeit verfolgt das Ziel, ein geeignetes Instrument zu finden, um die Durchführungsqualität in vier verschiedenen Tumorboards am LKH-Univ. Klinikum Graz mittels Beobachtungen und Interviews zu evaluieren. Methode: Mit einem eigens erstellten Assessment auf Grundlage des Instrumentes „Metrik für die Beobachtung von Entscheidungsfindung von interdisziplinären Tumorboards“ des „Imperial College von London“ wurden insgesamt 244 PatientInnenfälle beurteilt. Die Beobachtungen führten drei verschiedene BeobachterInnen durch, pro Tumorboard ein/e MedizinerIn und zwei Nicht-MedizinerInnen (Mitarbeiter der Stabsstelle Qualitäts-Risikomanagement und Verfasserin der Arbeit). Das Instrument beinhaltet Items zum Thema Informationen zum/r PatientIn, Durchführung der Diskussion, Kommunikation, Entscheidungsfindung und Störfaktoren. Es basiert auf einer 5-teiligen Likert-Skala. Die Auswertung der Beobachtungen erfolgte anhand des Statistikprogramms „SPSS Version 23“ mittels deskriptiver Statistik. Für die Darstellung der Übereinstimmung der BeobachterInnen wurde die Berechnung des Kappa-Koeffizienten herangezogen. Die Ergebnisse der Interviews wurden qualitativ in einer Tabelle zusammengefasst. Ergebnisse: Durchschnittlich dauerten die Tumorboardbesprechungen pro Sitzung 45 Minuten, es wurden 10 Fälle besprochen, es waren 9 SpezialistInnen anwesend und ein PatientInnenfall wurde 5 Minuten lang diskutiert. Alle BeobachterInnen bewerteten den Großteil der Items am häufigsten mit 5, was für eine optimale Qualität steht. Die Errechnung des Kappa Koeffizienten ergab für die BeobachterInnen unterschiedliche Ergebnisse. Es ist jedoch zu verzeichnen, dass MedizinerInnen und ein Mitarbeiter der Stabsstelle Qualitäts- und Risikomanagement in zwei der Tumorboards eine höhere Übereinstimmung erzielen, als MedizinerInnen und die Verfasserin der Arbeit. Diskussion: Wie die Ergebnisse zeigen, eignet sich das Instrument zur Bewertung von Tumorboards. Generell ist die Qualität der Tumorboards sehr hoch. Durch die Beobachtungen und Interviews ergaben sich auch mögliche Verbesserungsmöglichkeiten.

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