Gewählte Publikation:
Fateh, A.
Lokalbehandlung der Mundschleimhaut:
Desinfektionsmittel, Antiseptika, Lokalanästhetika, Antimykotika
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
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Die Lokalbehandlung der Mundschleimhaut richtet sich nach der erstellten Diagnose. Daher ist die Erstellung einer richtigen Diagnose beziehungsweise die Auswahl einer richtigen, individuellen Therapie unerlässlich. Das Ziel dieser Arbeit war es, einen Überblick über die wichtigsten Mundschleimhauterkrankungen, deren Diagnose und die Lokalbehandlungsstrategien zu geben. Weiters werden die aktuellen und bisher bewährten Arzneimittel für Lokalbehandlung mit deren Vor- und Nachteile und deren Auswirkung auf körpereigenen Zellen dargestellt. Die Auswirkung auf die Wundheilung wird ebenfalls diskutiert. Um die Fragestellung zu bearbeiten wurde die nationale und internationale Literatur analysiert und verglichen, und zu dem vorliegenden Thema in den Onlinedatenbank PubMed und Google Scholar recherchiert. Im Rahmen der in dieser Diplomarbeit durchgeführten Literaturrecherche konnte eine Vielfalt von Mundschleimhauterkrankungen gefunden werden, die durch unterschiedliche Methoden diagnostiziert beziehungsweise durch die Lokalbehandlung therapiert werden können. Grundsätzlich lassen sich die Mundschleimhautveränderungen in akute und chronische Prozesse sowie makroskopisch nach ihrer Morphologie und Farbe einteilen. Die Therapie richtet sich vor allem nach der Aggressivität der diagnostizierten Erkrankung. Die meisten Mundschleimhauterkrankungen können von dem Zahnarzt / der Zahnärztin erkannt und therapiert werden, bei fraglicher Diagnostik sollte jedoch auf jeden Fall eine Biopsie entnommen und die Diagnostik durch eine Histologie verifiziert werden. Zumeist wird eine lokale Therapie mittels topisch wirkenden Medikamenten angestrebt. Das Lokalanästhetikum Lidocain wird als Oberflächenanästhesie zum Beispiel zur Nahtentfernung, beim Würgereiz und zur Betäubung der Stichstelle beim Kindern und älteren Patienten und Patientinnen angewandt. Der nicht resorbierbare Wirkstoff Nystatin wird als Antimykotikum gegen die oralen Pilzerkrankungen angewandt. Zahlreiche Desinfektionsmittel wie Bisguanide, Enzyme, Oxidantien usw. werden als Zusätze in Mundspüllösungen und Zahnpasten verwendet. Unter oralen Antiseptika wie Aminflouride, Ätherische Öle usw. wird Chlorhexidin als Goldstandard und als Adjuvans neben der mechanischen Plaque Entfernung angewandt, um eine Keimreduktion der pathogenen Bakterien zu erzielen. Octenidin wird bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit und gegen Parodontitis und Gingivitis bevorzugt eingesetzt.
Um eine negativen Auswirkung auf körpereigenen Zellen und das Risiko der möglichen Nebenwirkungen zu minimieren, sollte die Konzentration und die Einwirkzeit der Medikamente auf das Nötigste reduziert werden.