Gewählte Publikation:
Kendler, S.
Schmerzmanagement bei Organinsuffizienzen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 74
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Beubler Eckhard
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung
Schmerzen stellen ein häufiges, aber oft unzureichend behandeltes Symptom bei Leber- und Niereninsuffizienz dar. Der Umgang mit Analgetika innerhalb dieser Patientengruppe ist von Unwissenheit und Fehlen an klinischer Erfahrung aufgrund des Mangels an evidenzbasierten Richtlinien gekennzeichnet. Ziel der Arbeit ist eine Darstellung der Studienlage bezüglich der
Anwendungssicherheit ausgewählter, häufig verwendeter Nicht-Opioid und Opioid-Analgetika bei PatientInnen mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion.
Methoden
Eine Suche auf PubMed und GoogleScholar, sowie Datenbanken (UpToDate) und Webportalen (National Kidney Foundation Disease Quality Outcome Initiative, Australian and New Zealand College of Anaesthetists) mit entsprechenden Suchbegriffen wurde durchgeführt.
Im Rahmen der Literaturrecherche wurden 50 Übersichtsarbeiten und 109 Studien bzw. Fallberichte aus einem Zeitraum von 40 Jahren (1977 – 2017), mit besonderem Augenmerk auf die Studienlage der letzten 7 Jahre, ausgewählt.
Ergebnisse
Auf theoretische pharmakokinetische Modelle zur Dosisindividualisierung bei Niereninsuffizienz sowie Änderungen der Metabolisierung bei Leberinsuffizienz wird in Grundzügen kurz eingegangen. Daraufhin erfolgt die Darstellung der Studienlage ausgewählter Nicht-Opioid-Analgetika (NSAR, selektive COX-2-Hemmer, Paracetamol, Metamizol) und Opioidanalgetika (Codein, Tramadol, Tapentadol, Dihydrocodein, Pethidin, Tilidin, Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Methadon, Fentanyl und Buprenorphin) hinsichtlich renaler und hepatischer Verträglichkeit.
Conclusio
Das Evidenzniveau der Empfehlungen für die Analgetikaanwendung bei Organinsuffizienzen erweist sich insgesamt als niedrig.