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Gewählte Publikation:

Brandl, E.
Typ-I-Allergie gegen Insulin: Diagnostik, Therapie und neue Ansätze mit Fokus auf den Anti-IgE-Antikörper Omalizumab
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kränke Birger
Schuster Christian Josef
Altmetrics:

Abstract:
Insulin stellt für viele an Diabetes mellitus erkrankte Personen die einzige Therapieoption dar, weshalb eine Allergie gegen Insulin trotz ihres seltenen Vorkommens durchaus einen problematischen Aspekt bieten kann. Die häufigste Form der Insulinallergie ist die IgE-mediierte Typ-I-Reaktion, welche im Rahmen dieser Arbeit im Hinblick auf diagnostische und therapeutische Möglichkeiten untersucht werden soll. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem möglichen Einsatz des monoklonalen Anti-IgE-Antikörpers Omalizumab. Es werden zwei Fälle von Personen mit Insulinallergie beschrieben, die an der Klinik für Dermatologie der Medizinischen Universität Graz mit Omalizumab behandelt wurden. Darüber hinaus werden Angaben aus der Literatur zum Thema Insulinallergie herangezogen und Fallberichte zum Einsatz von Omalizumab bei Insulinallergie diskutiert. Bei der Diagnostik liefern eine genaue Anamnese und Untersuchung die ersten wichtigen Anhaltspunkte. Die Typ-I-Allergie gegen Insulin kann mittels Hauttestungen und Messung der spezifischen IgE-Spiegel verifiziert werden, wobei die Ergebnisse immer gemeinsam mit der klinischen Symptomatik bewertet werden müssen. Da häufig eine Allergie gegen Zusatzstoffe der Insulinpräparate besteht, sollten diese in der Diagnostik ebenfalls erfasst werden. Die Therapie der Insulinallergie erfolgt individuell nach den Ergebnissen der Diagnostik. Therapie der ersten Wahl stellt ein Wechsel des Insulinpräparates dar. Ist dies nicht erfolgreich, können weitere Möglichkeiten wie symptomatische Therapie, Desensibilisierung, kontinuierliche subkutane Insulininfusion oder intravenöse Insulininfusion erwogen werden. Vielfach lässt sich durch diese Methoden eine zufriedenstellende Symptomkontrolle erzielen, in einigen Fällen ist jedoch die Suche nach weiteren Therapieoptionen nötig. Der Off-Label-Einsatz von Omalizumab bei IgE-mediierter Insulinallergie wurde bisher nur in wenigen Fällen erprobt, wobei sich aber in den meisten dieser Fälle eine beträchtliche Linderung der Symptome zeigte. Die hohen Kosten des Medikaments, die bisher spärlich vorhandenen Daten zur Wirksamkeit bei Insulinallergie sowie eine fehlende diesbezügliche Zulassung limitieren einen routinemäßigen Einsatz von Omalizumab bei Insulinallergie. In Zusammenschau der bisherigen Berichte scheinen jedoch sowohl die Anwendung bei therapieresistenten Fällen als auch die weitere Erforschung vielversprechend.

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