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Selected Publication:

Stets, O.
Elektrolytstörungen infolge von aneurysmatischen Subarachnoidalblutungen
Studium für die Gleichwertigkeit; Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 71 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Voit-Augustin Henrika
Altmetrics:

Abstract:
Im Rahmen dieser Arbeit soll die aktuelle Literatur zum Thema Elektrolytstörungen nach aneurysmatischer Subarachnoidalblutung exploriert und daraus Empfehlungen für die Behandlung in der Praxis abgeleitet werden. Die Inzidenz der aSAB beträgt 9.1 pro 100.000 Personen pro Jahr. Die SAB hat eine sehr hohe Mortalitätsrate, bis zu 40% der SAB-PatientInnen versterben innerhalb der ersten 30 Tage nach dem Ereignis. 25 bis 50 % der Überlebenden bleiben schwer behindert. Elektrolytstörungen sind eine sehr häufige Komplikation nach aSAB, welche die Mortalitätsrate erhöht und das Outcome verschlechtert. Methode: Diese Diplomarbeit ist eine systematische Literatursuche, die mit Hilfe von Recherchen in PubMed und dem Literaturstudium anatomischer, pathologischer und klinischer Fachbücher durchgeführt wurde. Von über 150 auf das Thema bezogenen Studien und Artikeln, die in namhaften Fachjournalen veröffentlicht wurden, fanden 90 Eingang in die Diplomarbeit. Die Studien zeigen, dass die häufigste Elektrolytstörung bei SAB-PatientInnen die Hyponatriämie(20%) ist, die meistens durch ein SIADH bedingt ist.Die Therapie der Hyponatriämie infolge eines SIADH erfordert eine Flüssigkeitrestriktion, was zu Vasospasmen führen kann. Mit der Schwere der Hyponatriämie erhöht sich die Mortalität. Hypernatriämie kommt bei annähernd 20% der SAB-PatientInnen vor, steigert die Mortalität und es kommt oft zu kardialen Komplikationen. Störungen des Kaliumhaushalts sind weitere sehr häufig auftretende Elektrolytstörungen. Elektrolytstörungen treten bei SAB-PatientInnen häufig auf. Die Pathogenese ist noch nicht vollständig geklärt. Eine anerkannte Hypothese ist, dass Elektrolytstörungen zu Vasospasmen und anderen Komplikationen wie Hirnödemen führen. Ein optimales Management der Komplikationen der aSAB im klinischen Setting und eine individuell angepasste Narkose während neurochirurgischer oder interventionell radiologischer Eingriffe ist nötig, um die Sterblichkeit dieser schweren Erkrankung zu senken und neurologische Defizite gering zu halten. Aufgrund der zahlreichen Einflussfaktoren auf den klinischen Verlauf, wie Alter der PatientInnen, Komorbiditäten, Schweregrad der aSAB, Zeitpunkt der Diagnose. Ersttherapie und Unterschieden in der Behandlung (neurochirurgisch vs. interventionell angiographisch) ist es schwer, allgemein gültige Aussagen anhand der vorliegenden Studien zu treffen. Hier muss noch im Rahmen größer angelegter Multicenterstudien Forschung geleistet werden, um praktische Leit- und Richtlinien erstellen zu können.

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