Gewählte Publikation:
Gorski, S.
TEDDY-Studie: Identifikation von Umwelt und genetischen Faktoren und deren Interaktion in der Entstehung der Autoimmunität des Typ 1 Diabetes – was haben wir bereits gelernt?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fröhlich-Reiterer Elke
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Treiber Gerlies
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund
Typ 1 Diabetes (T1D) ist eine der häufigsten pädiatrischen Stoffwechselerkrankungen und zeigt bei Kindern = 5 Jahre eine starke Inzidenzzunahme von 3-5% jährlich. Die Studie ‚The Environmental Determinants of Diabetes in the Young’ (TEDDY) untersucht den Einfluss von Umweltfaktoren auf die Ätiopathogenese des T1D bei genetisch prädisponierten Kindern. Zwischen 2004 und 2010 wurden 8.668 Kinder aus Deutschland, Finnland, Schweden und den USA in die Kohorte aufgenommen und bis zu ihrem 15. Lebensjahr regelmäßig untersucht. Es wurden über 2 Millionen Blutproben, 500.000 Fragebögen sowie 46.000 Harnproben gesammelt. Diese Diplomarbeit soll einen Überblick über die bereits publizierten Daten der Studie verschaffen.
Material und Methoden
Mithilfe der wissenschaftlichen Datenbank PubMed erfolgte eine Literaturrecherche. Berücksichtigt wurden nur Englisch verfasste, bis November 2016 veröffentlichte Publikationen. Dabei wurden 50 Papers in dieser Diplomarbeit bearbeitet und nach Studiendesign/Rekrutierung, Genetik, Infektionen, Darmmikrobiom, Ernährung, Diagnostik des T1D sowie Zöliakie gruppiert.
Ergebnisse
In der TEDDY-Studie wurden einerseits wertvolle Erfahrungen zur Rekrutierung und Studienabbrüchen im Rahmen von langen Observationsstudien gemacht und andererseits länderspezifische Unterschiede in der Genetik und Ernährungsgewohnheiten festgestellt. Die Serokonversion von Inselzellantikörpern zeigte in den ersten zwei Lebensjahren einen Gipfel und das Risiko für T1D steigt mit multiplen Autoantikörpern, wobei eine diabetische Ketoazidose bei T1D Manifestation unter Studienbedingungen geringer war.
Schlussfolgerungen
In der TEDDY-Studie wurde deutlich, dass nicht jedes Kind mit einer genetischen Prädisposition automatisch an einem T1D erkrankt und die Erforschung der Umweltfaktoren wichtig ist, um ein besseres Verständnis über die Ätiopathogenese des T1D zu erhalten. Mit diesen Forschungsergebnissen könnten dann neue Therapiemaßnahmen zur Prävention des T1D entwickelt werden.