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Sieghartsleitner, R.
Indikationen und Outcome des Linksherzohrverschlusses als Thromboembolie-Prophylaxe bei Patienten mit non-valvulärer Vorhofflimmerarrhythmie - eine Single-Center Erfahrung und Literaturübersicht
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 76 [OPEN ACCESS]
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Authors Med Uni Graz:
Sieghartsleitner Raphael
Advisor:
Manninger-Wünscher Martin
Scherr Daniel
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Bei Patienten die an einer Vorhofflimmerarrhythmie leiden und die einer antikoa-gulativen Therapie bedürfen, ist der Linksherzohrverschluss (Left atrial appendage occlusion, LAAC) laut den neuesten ESC-Guidelines eine etablierte Behandlungsalternative bei Auftreten von schweren Blutungen, ischämischen Insulten trotz Antikoagulation, fehlender Therapieadhärenz und erhöhtem Blutungsrisiko. Die Indikationen für den Herzohrverschluss sind heterogen und es besteht wenig Evidenz für das post-prozedurale Management und dem Erfolg dieser Therapie in diesen Patienten. Zusätzlich gibt es derzeit nur eine limitierte Anzahl an Zentren die über den klinischen Erfolg und die Indikationen berichteten. Methoden: Unser Ziel war es die Indikationen für und den klinischen Erfolg in Patienten, die sich einem Linksherzohrverschluss in unseren Tertiärzentrum unterzogen, zu untersuchen. Ergebnisse: 23 Patienten (43% weiblich) unterzogen sich 23 LAAC-Prozeduren. Das mittlere Alter ± Standardabweichung lag bei 75 ± 4 Jahren, der mittlere CHA2DS2VASc-Score bei 5,2 ± 1,5 und der mittlere HAS-BLED-Score bei 4,3 ± 1. Als Indikationen für den Linksherzohrverschluss wurde bei 19 Patienten (83%) eine schwere Blu-tung, in einem (4%) Patienten ein thromboembolisch bedingter Insult und in 3 (13%) Patienten eine Kontraindikation für antikoagulative Therapien oder andere Gründe angegeben. In einem Fall musste die Prozedur aufgrund eines zu kleinen Herzohres abgebrochen werden. Es wurden 16 Watchman Occluder (Boston Scientific) und 6 Amplatzer Cardiac Plugs implantiert. Die Visualisierung während der Prozedur erfolgte mittels TEE. Es traten keine schweren Komplikationen auf. Die periproze-durale Aufenthaltsdauer im Krankenhaus betrug 4,1 Tage (Reichweite 2-17). Das Follow-up dauerte im Mittel 256 Tage (Median 100, Reichweite 1-1435) und er-reichte kumulative 14,5 Patientenjahre. In 96% der Fälle war die Implantation erfolgreich. In 36% trat ein minimaler Resi-dualfluss (<5mm) in das linke Herzohr auf und in 0% ein signifikanter Residual-fluss von =5mm. Während des Follow-up Zeitraumes erlitt eine Patientin einen embolischen Insult, womit sich eine Inzidenzrate von 1/14,5 Patientenjahren für embolische Insulte ergibt. Es wurde kein einheitliches Schema für die Antikoagulation im Follow-up Zeitraum verwendet. Conclusio: Die Auswertung der Daten zeigt, dass der Linksherzohrverschluss eine sichere und effektive Therapieoption für Patienten mit Vorhofflimmern, die ein hohes Blutungsrisiko oder Insulte trotz bestehender Antikoagulation aufweisen, ist.

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