Gewählte Publikation:
Nanda, M.
Patienten unter Therapie mit Alpha-1-Anatgonisten in der Augenheilkunde
Risiken und Komplikationen bei der Kataraktoperation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Haas Anton
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Seidel Gerald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die Katarakt, sowie die benigne Prostatahyplerplasie, betrifft die immer älter werdenden Männer unserer Gesellschaft. Die BPH wird vor allem mit a1-Anatonisten behandelt. Jedoch kann diese Medikation während einer Kataraktoperation zu einem IFIS führen, das eine Operation sehr erschwert und ernstzunehmende Komplikationen mit sich führt. Zur Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität ist somit das Wissen um die Nebenwirkungen der BPH Medikation bei Patienten mit einer Katarakt sehr wichtig.
Methoden: Im Rahmen der selektiven Literaturrecherche wurden viele Studien gefunden, welche den Zusammenhang eines IFIS und einer Behandlung mit a1-Anatonisten während einer BPH beschreiben. Es wurden nur Studien ab 2010 verwendet. Als Quelle dienten die Online Datenbanken PubMed und Cochrane Library sowie zahlreiche internationale Lehrbücher.
Ergebnisse: a1-Anatonisten hemmen a-Rezeptoren. Diese finden sich in der Prostata, jedoch auch im Auge. Das Hemmen dieser Rezeptoren im Auge bewirkt morphologische Veränderungen. a1-Anatonisten wirken auf das Auge einerseits durch das Blockieren der Rezeptors, anderseits aber auch durch die morphologischen Veränderungen. Diese können während einer Kataraktoperation zu einem IFIS führen. Dieses Syndrom beschreibt eine progediente Miosis bei einer leicht zu bewegenden Iris, mit einer Tendenz zu einem Prolaps. Unter den a1-Anatonisten ist Tamsulosin das potenteste, da es subspezifisch auch auf die a1A-Rezeptoren wirkt.
Schlussfolgerung: Ein IFIS sollte tunlichst vermieden werden, da es zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Irisverletzung oder einer Kapselruptur kommen kann. Da die Kataraktoperation die am häufigsten durchgeführte Operation ist, und diese dadurch erschwert wird, sollten die Chirurgen/Chirurginnen über eine Medikation mit a1-Anatonisten informiert sein um prä- und intraoperative Maßnahmen so treffen zu können, das die Inzidenz eines IFIS gesenkt werden kann.