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Flucher, C.
Explorative Suche nach aktiven Ohr- Akupunkturpunkten bei gesunden und bei stabilen Neu-, und Frühgeborenen nach intensivmedizinischer Betreuung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Flucher Christina
Advisor:
Raith Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Bei gesunden Erwachsenen sind in der Regel keine aktiven Ohrakupunkturpunkte vorhanden. Sollte jedoch eine Pathologie im Körper bestehen, lassen sich irritierte Areale am Ohr eines Erwachsenen zum Beispiel mithilfe eines Punktsuchers ermitteln. Bei Neugeborenen gibt es dazu erst wenige Studien. Außerdem wurden bisher keine geblindeten Untersuchungen an Neugeborenen durchgeführt. Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es zu belegen, dass bei kranken Reif- und Frühgeborenen mehr aktive Punkte vorhanden sind als bei Gesunden. Außerdem soll geklärt werden, ob sich die Anzahl der aktiven Ohrpunkte bei sogenannten späten Frühgeborenen (34+0 – 36+6. SSW) und Reifgeborenen (ab 37. SSW) unterscheidet. Des Weiteren soll überprüft werden, ob der Geburtsmodus eine Rolle spielt und sich dadurch bei den ProbandInnen die Anzahl der aktiven Areale unterscheidet. Eine weitere Fragestellung ist, ob sich das Alter der TeilnehmerInnen bei der Untersuchung auf die Anzahl der aktiven Ohrpunkte auswirkt. Außerdem soll überprüft werden, ob und wie sich die beiden Geschlechter in der Anzahl der aktiven Areale unterscheiden. Patienten und Methode: Pro Jahr werden an der Universitätsklinik für Geburtshilfe ungefähr 3500 Kinder geboren. Davon sind 90% reife Neugeborene. Die Rate für sogenannte späte Frühgeborene liegt bei 6%. Zwischen April 2013 und Mai 2016 konnten 63 ProbandInnen in die Studie eingeschlossen werden, weil sie nach der 34. SSW geboren wurden und die Obsorgeberechtigten eine Einverständniserklärung unterschrieben haben. Bei den 63 PatientInnen handelt es sich um 43 Reifgeborene (ab 37+0. SSW), 17 späte Frühgeborene (34+0. SSW – 36+6. SSW) und drei Säuglinge (ab 28. Lebenstag). Zur Auswertung der Studie wurden diese drei Säuglinge entsprechend ihres Gestationsalters den beiden Gruppen Reifgeborene und späte Frühgeborene zugeteilt. Außerdem waren 37 der untersuchten Kinder zum Zeitpunkt der Untersuchung krank(¿=19, ¿=18) und 26 waren gesund(¿=14, ¿=12). Ergebnisse: Beim Vergleich zwischen der Gruppe der kranken StudienteilnehmerInnen und der gesunden Vergleichsgruppe konnte ein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich der aktiven Ohrpunkte zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden [Mann-Whitney-U-(MWU)- Test p=0.000]. Außerdem konnten bei den kranken ProbandInnen mehr Organpunkte [MWU-Test: p= 0,002] und funktionelle Punkte [MWU-Test: p=0,000] gefunden werden. Von den sogenannten funktionellen Punkten wurden bei sechs kranken ProbandInnen psychotrope Punkte (PT1, PT2, PT4) detektiert. Zwischen den späten Früh-, und Reifgeborenen konnte kein Unterschied in der Anzahl der aktiven Areale gefunden werden [MWU-Test: p=0,135]. Aber sowohl in der Gruppe der späten Frühgeborenen und der Reifgeborenen unterscheiden sich kranke und gesunde ProbandInnen in der Anzahl der aktiven Zonen am Ohr statistisch signifikant [Reifgeborene: MWU-Test: p=0,000; Frühgeborene: MWU-Test: p=0,046]. Beim Vergleich der Geburtsmodi konnte kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden. Je älter die TeilnehmerInnen zum Zeitpunkt der Untersuchung waren, desto mehr aktive Areale konnten identifiziert werden [Korrelation nach Spearman: 0,644; p=0,000]. Der Vergleich zwischen männlichen und weiblichen Teilnehmern ist im Gesamten schwierig und hängt von der Anzahl der aktivierten Areale ab. So findet sich ein deutlicher Unterschied betreffend das Geschlecht nur, wenn null, ein, zwei, neun oder mehr irritierte Zonen gefunden wurden. Durch die starke Variation kann keine allgemeine Aussage getroffen werden. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Hypothese, dass kranke Neugeborene mehr aktive Ohrakupunkturpunkte aufweisen, wurde durch diese Studie bestätigt. Es kann jedoch noch keine Aussage darüber getroffen werden, ob man Rückschlüsse auf das jeweilige Krankheitsbild des Neugeborenen ziehen kann. Dies muss durch weitere Untersuchungen geklärt werden.

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