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Lang, L.
Biomarker bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 80
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hoegenauer Christoph
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Rabensteiner Jasmin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Biomarker spielen in der Diagnostik von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eine wichtige Rolle, da sie simple, kostengünstige und risikolose Mittel zur Evaluierung der Krankheitsaktivität darstellen. Da die derzeit in der klinischen Praxis als Biomarker für CED verwendeten Laborparameter zahlreichen Limitationen bezüglich ihrer Anwendungsgebiete, Sensitivität und Spezifität unterliegen, ist es von großer Wichtigkeit, nach neuen, potenteren Biomarkern zu suchen. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden Citrullin, D-Laktat, I-FABP (intestinal fatty acid binding protein) und ß-D-Glukan auf ihr Potential als Biomarker für CED untersucht.
Methoden: In die Studie wurden 14 PatientInnen mit Colitis ulcerosa und 25 PatientInnen mit Morbus Crohn, sowie 42 gesunde Kontrollen eingeschlossen. ß-D-Glukan, Citrullin und I-FABP wurden aus dem Serum und D-Laktat aus dem Harn bestimmt und mit den etablierten Biomarkern CRP und Calprotectin verglichen. Weiters wurden Korrelationsanalysen mit dem Mayo-Score für Colitis ulcerosa, sowie dem Harvey-Bradshaw-Index für Morbus Crohn durchgeführt.
Ergebnisse: Sowohl in der PatientInnen- als auch in der Kontrollgruppe lag der Medianwert von ß-D-Glukan unter der Nachweisgrenze von 15,38 pg/ml, es konnte jedoch eine schwache Korrelation mit CRP und Calprotectin festgestellt werden. Für Citrullin konnte kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen CED-PatientInnen und Kontrollen (p = 0,253), sowie zwischen PatientInnen mit Morbus Crohn und jenen mit Colitis ulcerosa (p = 0,699) ermittelt werden, es zeigte sich aber eine mittelstarke negative Korrelation mit CRP und Calprotectin. Bei dem aus dem Harn bestimmten D-Laktat konnte kein signifikanter Unterschied zwischen CED-PatientInnen und Kontrollen festgestellt werden (p = 0,828), allerdings waren die D-Laktat-Werte bei Colitis ulcerosa signifikant höher als bei Morbus Crohn (p = 0,041). Für I-FABP konnte weder zwischen PatientInnen und Kontrollen (p = 0,070), noch zwischen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa (p = 0,279) unterschiedliche Medianwerte ermittelt werden. Es zeigte sich eine schwache Korrelation mit Calprotectin, jedoch keine Korrelation mit CRP.
Diskussion: Besonders Citrullin und D-Laktat lieferten interessante Ergebnisse, welche auf das Potential dieser Laborparameter, in Zukunft eine Rolle als Biomarker für CED zu spielen, hinweisen. Größer angelegte Studien sind vonnöten, um diese Erkenntnisse zu festigen.