Gewählte Publikation:
Wolf, L.
Das Nephrotische Syndrom im Kindes- und Jugendalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Gallistl Siegfried
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- Abstract:
- Hintergrund: Das Nephrotische Syndrom geho¨rt mit 200 bis 250 Neuerkrankungen pro Jahr zwar eher zu den selteneren Nierenerkrankungen, ist aber dennoch die ha¨ufigste Glomerulopathie in der Pa¨diatrie. Eine genaue Differenzierung zwischen prima¨ren und sekunda¨ren Formen sowie die Zuordnung der verschiedenen histologischen Subtypen und deren Ansprechen auf die Therapie mit Steroiden, sind fu¨r ein effektives Therapiekonzept unerla¨sslich. Wa¨hrend steroid-sensible Formen ha¨ufig gut und dauerhaft therapierbar sind, erweist sich die Behandlung des steroid-resistenten Nephrotischen Syndroms als Herausforderung fu¨r den behandelnden/die behandelnde Nephrologen/Nephrologin. Immunsuppressiva mit zumeist unbekannten Langzeitfolgen bleiben als letzte Therapieinstanz oft unausweichlich. Im Rahmen dieser Arbeit werden die wichtigsten Formen des Nephrotischen Syndroms vorgestellt sowie eine umfassende Analyse der bestehenden Therapiemo¨glichkeiten (einschließlich aktueller Studienergebnisse) erstellt. Methode: Bei dieser Diplomarbeit handelt es sich um eine reine Literaturrecherche. Relevante Informationen wurden aus verschiedenen medizinischen Fachzeitschriften, Fachbu¨chern sowie vorhandenen Artikeln und Studien zusammengetragen. Zur Suche der wissenschaftlichen Literatur kamen prima¨r Pubmed und Google Scholar zum Einsatz, wa¨hrend es sich bei den verwendeten Fachbu¨chern meist um Online-Ausgaben bzw. Exemplare der Bibliothek der Medizinischen Universita¨t Graz und der Bibliothek der Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Graz handelt. Um den Neuheitswert dieser Arbeit zu gewa¨hrleisten wurden vorwiegend aktuelle Studienergebnisse zur Erarbeitung herangezogen. Ergebnisse: Die Differenzierungskriterien des Nephrotischen Syndroms umfassen das Alter bei Erstmanifestation, die A¨tiologie, das Ansprechen auf die Therapie mit Glukokortikoiden und die histologische Morphologie. Klinische und prognostische Relevanz zeigt aber in erster Linie das Ansprechen auf die Steroidtherapie. Bei steroid- sensiblen Formen zeigt das Standard-Therapie-Schema der ISKDC (International Study of Kidney Disease in Children) sehr gute Erfolge. Bei steroid-resistenten Formen, ha¨ufig rezidivierenden Verla¨ufen sowie Kindern mit schweren Steroid-assoziierten Nebenwirkungen ist eine Behandlung mit glukokortikoid-sparenden Substanzen indiziert. Die aktuelle Studienlage zum Einsatz dieser Substanzen erlaubt keine eindeutigen Empfehlungen. Eine subjektive Einscha¨tzung jedes einzelnen Patienten sowie eine ausfu¨hrliche Abwa¨gung, der Risiken und Nutzen einzelner Pra¨parate in Korrelation zur Krankheitssituation, mu¨ssen durch jeden/jede Nephrologen/Nephrologin einzeln erfolgen.