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Gewählte Publikation:

Lapointe-Rohde, S.
Augeninnendruckerhöhung nach primärer Vitrektomie bei rhegmatogener Netzhautablösung
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 34 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Wedrich Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Die Vitrektomie (VE) wird weltweit immer häufiger zur Behandlung der rhegmatogenen Netzhautabhebung (NHA) angewandt. Die VE führt laut Literatur zu einer gesteigerten Oxygenierung des Glaskörperraums, wodurch der Augeninnendruck aufgrund der oxydativen Schädigung des Trabekelwerks mittel- bis langfristig steigen kann. Dieses Phänomen wird insbesondere bei pseudophaken PatientInnen beobachtet. Das Ziel dieser Studie ist die Erfassung der Augeninnendruckveränderungen nach VE bei PatientInnen mit rhegmatogener NHA. Methoden Bei der vorliegenden Studie wurden die Daten retrospektiv erhoben. Die Studiengruppe umfasste PatientInnen mit rhegmatogener NHA, die einer primären VE mit/ohne kombinierter Katarakt-Operation und Gasauffüllung im Zeitraum zwischen Jänner 2005 - Mai 2014 unterzogen wurden. Ausschlusskriterien waren eine Nachbeobachtungszeit von <12 Monaten, eine VE an beiden Augen, Verwendung von Silikonöl als Tamponade, Vorliegen eines Glaukoms oder okulärer Hypertension präoperativ sowie weitere Augenerkrankungen oder Eingriffe die den Augeninnendruck potentiell erhöhen. Die Partneraugen der jeweiligen PatientInnen dienten als Kontrolle. Die Hauptzielgröße war ein Unterschied im Augeninnendruck, gemessen in mmHg, vor und nach VE bei rhegmatogener NHA festzustellen. Eine Okuläre Hypertension wurde als eine Augeninnendruckserhöhung =24mmHg an jeweils 2 verschiedenen Kontrollterminen nach mindestens 2 Monaten nach VE definiert. Ergebnisse Insgesamt konnten 63 PatientInnen mit einem Durchschnittsalter von 59.2±11.1 Jahren eingeschlossen werden. Die Nachbeobachtungszeit betrug 31.6±23.3 Monate. In der VE Gruppe betrug der Augeninnendruck präoperativ 13.6±2.9 mmHg und 15.9±3.3 mmHg (+2.3 mmHg) am Ende der Nachbeobachtungszeit (p<0.01). In der Kontrollgruppe betrug der Augeninnendruck präoperativ 14.6±2.2 mmHg und 15.2±2.5 mmHg beim letzten Kontrolltermin (p=0.127). Der Unterschied hinsichtlich des Augeninnendrucks am Ende der Nachbeobachtung zwischen der VE-Gruppe und der Kontrollgruppe war nicht signifikant. Bei der pseudophaken Subgruppe betrug der Augeninnendruck am Ende der Nachbeobachtungszeit 16±3.3mmHg und 15.6±3.4mmHg bei der phaken Subgruppe (p=0.554). Eine okuläre Hypertension wurde in 4 Augen (6.3%) der VE Gruppe 8.5±3.5 Monate postoperativ festgestellt werden. Ferner wurde 19 Monate nach VE in einem Auge (1.6%) ein Glaukom diagnostiziert. In der Kontrollgruppe konnten weder eine okuläre Hypertension noch ein Glaukom festgestellt werden. Diskussion Unsere Ergebnisse zeigen, dass die VE bei PatientInnen mit rhegmatogenen NHA zu einer okulären Hypertension und Glaukom führen kann. Aus diesem Grund empfehlen wir bei diesen PatientInnen langfristige Kontrollen des Augeninnendrucks.

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