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Gewählte Publikation:

Lierzer, C.
Gastrointestinale Komplikationen nach herzchirurgischen Eingriffen mit viszeralchirurgischem Interventionsbedarf - eine retrospektive Analyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 61 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Kornprat Peter
Marsoner Katharina
Altmetrics:

Abstract:
Einführung: Gastrointestinale Komplikationen (GIC) nach herzchirurgischen Eingriffen mit extrakorporaler Zirkulation (EKZ) kommen selten vor, sind aber mit einer signifikant erhöhten Mortalität und Morbidität verbunden. Methode: Wir haben eine retrospektive Analyse bei allen PatientInnen, die zwischen Jänner 2008 und Dezember 2013 an der Abteilung für Herzchirurgie am Universitätsklinikum für Chirurgie Graz operiert wurden, durchgeführt. PatientInnen jünger als 18 Jahre und PatientInnen mit angeborenen Herzfehlern wurden aus der Studie ausgeschlossen. Demographische Daten, pre-, peri- und postoperative Daten wurden aus der österreichweiten herzchirurgischen Datenbank Cardiac und dem Krankenhausinformationssystem Medocs in einer Microsoft Excel Datenbank gesammelt. Unsere Hauptzielgröße war die 30-Tage-Mortalität. Ergebnisse: Von den 4.899 PatientInnen die in die Studie eingeschlossen wurden, entwickelten 121 PatientInnen eine GIC. 93 PatientInnen hatten eine isolierte Komplikation. Die weiteren 28 PatientInnen hatten eine Folge-GIC oder Ko-GIC. Das mediane Alter der Gruppe mit einer Komplikation lag bei 70 Jahren, 23% waren weiblich, und der mediane EuroSCORE lag bei 9,50. 65% hatten eine Aortokoronare Bypass-, 45% eine Klappen- und 21% eine andere Operation. 33% der Gruppe erlitten postoperativ eine Pankreatitis, 14% einen Ileus, 12% eine GI-Blutung, 10% eine Ischämie und 3% eine Perforation; 15% hatten eine andere GIC. Die mediane Hospitalisierungszeit lag bei 21 Tagen. Das Intervall bis zum Auftreten der GIC lag bei acht Tagen. Die 30-Tage-Mortalität lag bei 19% (n=23). Diskussion: GIC sind mit erhöhter Morbidität und Mortalität assoziiert. Eine frühzeitige Diagnose und endoskopische bzw. chirurgische Therapie sind ausschlaggebend für das Outcome der PatientInnen. Da eine klinische Diagnose bei herzchirurgischen PatientInnen aufgrund der postoperativen Sedierung und Beatmung schwierig ist, liefern radiologische und laborchemische Parameter oft die ersten Hinweise auf eine GIC. Um die Morbidität und Mortalität zu senken ist es zudem wichtig die PatientInnen mit erhöhtem Risiko für GIC möglichst bereits präoperativ zu identifizieren.

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