Gewählte Publikation:
Steinberger, C.
Das akute Nierenversagen bei Kindern
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 62
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Gallistl Siegfried
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: In den letzten Jahren hat die Inzidenz der AKI (acute kidney injury)
bei Kindern zugenommen. Sie trägt dabei in erheblichen Maße zu einer
Steigerung der Mortalität und längeren Aufenthalten auf Intensivstationen bei. Ziel
dieser Arbeit ist es, einen Überblick über den aktuellen Wissensstand dieses
Krankheitsbildes zu geben.
Methoden: Bei dieser Diplomarbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche. Zu
diesem Zweck wurden aktuelle Informationen aus wissenschaftlichen
Publikationen, Fachbüchern und Fachzeitschriften zusammengetragen. Als Quelle
wurde hauptsächlich das Internet zur Suche benutzt. PubMed sowie Google
Scholar kamen dabei zum Einsatz. Als Fachbücher wurden jene verwendet, die
die Medizinische Universität, sowohl digital als auch gebunden, in ihrer Bibliothek,
sowie in der Bibliothek der Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Graz zur Verfügung stellt.
Um die Aktualität der Arbeit zu gewährleisten wurde darauf geachtet, dass möglichst aktuelle
Artikel und Bücher verwendet wurden.
Ergebnisse: Bis heute fehlt eine einheitliche Definition der AKI. Das hat es lange
Zeit nahezu unmöglich gemacht, effektiv in diesem Gebiet zu forschen und
Ergebnisse zu vergleichen. In den letzten Jahren wurde einiges getan um diesem
Zustand entgegen zu wirken. Drei unterschiedliche Definitionen wurden publiziert,
wobei sich erst herausstellen muss, welche davon die Geeignetste ist. Als
erwiesen gilt, dass Kinder mit AKI eine deutlich höhere Morbiditäts- und
Mortalitätsrate haben. Sie haben im Schnitt längere Aufenthalte auf der
Intensivstation und benötigen wesentlich öfter eine maschinelle Unterstützung der
Atmung. Die bisherigen Methoden zur Erkennung einer AKI, wie z.B. das
Serumcreatinin, sind zu unsensibel und schlagen meist viel zu spät an. Bei der
Früherkennung einer AKI liefern neue Biomarker und Methoden zur
Risikoeinschätzung bereits vielversprechende Ergebnisse. Sie müssen ihre
klinische Tauglichkeit aber erst unter Beweis stellen. Es gibt derzeit keine kausale
Therapie für eine AKI. Die derzeitigen Therapiemethoden beschränken sich noch
immer auf unterstützende Maßnahmen und der Behandlung der auslösenden
Ursache. Lange Zeit dachte man, dass akute Funktionsstörungen der Niere
teilweise wieder komplett ausheilen würden. Neueste Studien zeigen jedoch, dass
Patienten die eine AKI durchmachen, ein lebenslang erhöhtes Risiko haben, an
einem chronischen Nierenleiden zu erkranken.