Medizinische Universität Graz - Research portal
Selected Publication:
Sherzay, R.
Der Einfluss der Körperzusammensetzung auf die Lebensqualität von Männern und Frauen mit pAVK
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
- Horina Anja
- Seinost Gerald
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund Die Lebensqualität (Quality of life, QoL) der an pAVK erkrankten PatientInnen ist durch Schmerzen und Funktionseinschränkungen der unteren Extremität stark beeinträchtigt. Das Ziel dieser Studie war es, den Einfluss der Körperzusammensetzung auf die Lebensqualität von pAVK PatientInnen zu untersuchen. Zusätzlich wurde die Lebensqualität in den unterschiedlichen Altersgruppen sowie in Abhängigkeit von der Symptomatik bei PatientInnen mit pAVK untersucht. Methode und Material: Im Rahmen der Studie wurden 381 pAVK PatientInnen gescreent. Die PatientInnenkohorte umfasste 274 Männer und 107 Frauen. Es erfolgte die Erhebung einer ausführlichen Anamnese und die Durchführung des klinischen Status. Weiters wurden der ABI mittels CW-Doppler-Ultrasonographie-Messgerät und die anthropometrischen Werte der Patientengruppe zur Diagnostik herangezogen. Die Messung der body composition (Magermasse in kg, Fettmasse in kg) erfolgte mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA). Die Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurde mit dem SF-36 Fragebogen durchgeführt. Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS. Ergebnisse: Nach Anwendung der Bonferroni-Korrektur zeigte sich mittels Spearman-Korrelation zwischen der Magermasse und der SF-36 Subskala „körperliche Funktionsfähigkeit“ im Gesamtkollektiv eine signifikante Korrelation (p< 0,001, r=0,214). Alle anderen Items korrelierten nach Bonferroni-Korrektur nicht mit der Magermasse. Es zeigte sich auch keine signifikante Korrelation zwischen Fettmasse, Gewicht oder BMI und den QoL Items im Gesamtkollektiv. In der Subskala „körperliche Funktionsfähigkeit“ zeigten Männer (Median: 65,0 (Q1: 45,0 / Q3: 85,0)) einen signifikant höheren Score im Vergleich zu Frauen (Median: 55,0 (Q1: 25,0 / Q3: 78,3), p=0,001). Außerdem wiesen PatientInnen mit pAVK und hoher Magermasse, sowie niedriger Fettmasse den höchsten SF-36 Score in „körperliche Funktionsfähigkeit“ auf. Den niedrigsten Score in Bezug auf dieses Item erreichten PatientInnen mit niedriger Magermasse unabhängig von der Fettmasse (p<0,001). Weiters konnte ein hochsignifikanter Unterschied zwischen asymptomatischen und symptomatischen PatientInnen mit pAVK erhoben werden. Asymptomatische PatientInnen im Gesamtkollektiv wiesen in allen Subskalen des SF-36 Fragebogens, außer bei „soziale Funktionsfähigkeit“ und „psychische Summenskala“, einen höheren Score als symptomatische PatientInnen auf. Interessanterweise konnte kein signifikanter Unterschied in den QoL Items zwischen asymptomatischen und symptomatischen Frauen mit pAVK nach Bonferroni-Korrektur verzeichnet werden. Asymptomatische Männer hingegen erzielten auch nach der Bonferroni-Korrektur einen höheren SF-36 Score in allen körperlichen Subskalen (p¿ 0,001) sowie in „Vitalität“ (p¿ 0,001) und „psychisches Wohlbefinden“ (p¿ 0,001) als die symptomatischen Männer. Außerdem zeigte sich bei männlichen asymptomatischen Patienten mit pAVK nach Bonferroni-Korrektur ein höherer Lebensqualitätsscore in der Subskala „körperliche Funktionsfähigkeit“ (p¿ 0,001) als bei asymptomatischen Frauen. Ein signifikanter Unterschied in der Lebensqualität der verschiedenen Altersgruppen konnte nach Anwendung der Bonferroni-Korrektur nicht nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: In unserem Studienkollektiv zeigte sich, dass die body composition die Lebensqualität der Frauen und Männer mit pAVK im unterschiedlichen Maße beeinflusst. Unabhängig von der Fettmasse konnte eine verbesserte QoL bei Männern und Frauen mit einer höheren Magermasse gezeigt werden. Eine Optimierung der Körperzusammensetzung durch gezieltes Training, insbesondere Aufbau der Muskulatur durch Krafttraining könnte auch die Lebensqualität in dieser PatientInnengruppe verbessern und sollte daher als Therapieziel in das Management von PatientInnen mit pAVK aufgenommen werden.