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Gewählte Publikation:

Schmiedl, M.
Bioreaktionen nach Wrapping intrakranieller Aneurysmen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 63 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Leber Klaus
Altmetrics:

Abstract:
Die Diagnose „intrakranielles Aneurysma“ wird durch die moderne technisierte Medizin immer häufiger gestellt. Dieser Fortschritt führt zu einer Zunahme therapeutischer Interventionen. Das primäre Ziel in der Therapie intrakranieller Aneurysmen besteht in ihrer Ausschaltung aus der Blutzirkulation. Dafür kommen die klassischen Methoden, wie das mikrochirurgische Klippen oder die endovaskuläre Embolisation in Frage. Wenn eine vollständige Elimination aus dem Kreislauf jedoch nicht möglich ist, besteht die Option ein Aneurysma oder seine Reste von außen zu umhüllen – das Wrapping. Der Zweck dieser Methode liegt in der Verstärkung der Aneurysmawand von außen, indem eine entzündliche bindegewebige Reaktion, auf angebrachte Materialien (z.B.: Baumwolle), ausgelöst wird. Die Universitätsklinik für Neurochirurgie der Medizinischen Universität Graz hat in den Jahren 2011 bis 2015, 36 Patienten/Innen mithilfe des Wrappings alleine oder in Kombination mit dem Klippen oder der Embolisation behandelt. Die gegenständliche Diplomarbeit untersucht den postoperativen Verlauf der Betroffenen und die Ausbildung von Fremdgewebsreaktionen durch das eingebrachte Fremdmaterial. Dazu stellen die MRT/MRA und die CCT/CTA Untersuchungen von 30 Patienten/Innen die Grundlage dar. Die Restperfusionrate innerhalb der ersten 6 Monate nach dem Einsatz einer kombinierten Methode (Klipp bzw. Embolisation + Wrap) liegt bei 14,8%. Ich konnte weder Rezidivaneurysmen, im Sinne von zunehmenden Resten, noch Nachblutungen aus einem der behandelten Aneurysmen verzeichnen. Im Verlauf kam es bei zwei von dreißig Personen zur Ausbildung einer Fremdkörperreaktion, das entspricht einer Rate von 6,6%. Eine Patientin verstarb an den Folgen des Fremdkörpergranuloms (3,34%). Ausgehend von den Ergebnissen kann das Wrapping intrakranieller Aneurysmen in Bezug auf das Blutungsrisiko und Größenprogredienz von Aneurysmen als akzeptabel eingestuft werden. Jedoch besteht ein Risiko eine Bioreaktion auf das eingebrachte Material, mit oder ohne Symptomatik, zu entwickeln.

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