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Gewählte Publikation:

Auinger, D.
Gendervergleich der postoperativen Schmerzintensität und des Schmerzmittelverbrauchs nach lateraler Thoracotomie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
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Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Smolle-Juettner Freyja-Maria
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung Der Schmerz nach Thorakotomie wird generell als eine der schwerwiegendsten Schmerzsituationen bewertet. Hohe postoperative Schmerzintensität ist insbesondere in der Thoraxchirurgie mit schwerwiegenden Komplikationen vor allem respiratorischer Art assoziiert. Trotz starkem Zuwachs an Publikationen, die sich mit Gender-Fragestellungen auseinandersetzen, liegt für den akuten Schmerz nach Thorakotomie aktuell kaum Literatur vor. Anhand einer repräsentativen Fallzahl soll in dieser Studie die Frage nach Gender-Unterschieden nach Thorakotomie beantwortet werden. Entgegen dem Trend in der Literatur zu generell stärker ausgeprägtem Schmerzempfinden beim weiblichen Geschlecht weist die Datenlage zu postoperativem Schmerz starke Heterogenität auf. Methoden Im Rahmen einer retrospektiven Single-Center-Studie wurden VAS-Werte (Visuelle Analog Skala), Analgetikabedarf und der Zeitpunkt der p.o.-Umstellung bei 346 Patientinnen und Patienten in Hinblick auf Geschlecht, Alter, Gewicht, Größe, Body Mass Index (BMI), Dignität der Grunderkrankung, operativen Zugangsweg, intrathorakalen Eingriff und Verwendung einer Patienten- kontrollierten Analgesie (PCA) ausgewertet. Ergebnisse Es konnten keine signifikanten Gender-Unterschiede gefunden werden. Benigne Indikation, posterolaterale Thorakotomie, großes Resektionsausmaß, keine Verwendung einer PCA und niedrigeres Alter waren signifikant mit höherer Schmerzintensität und höherem Bedarf an Schmerzmitteln verbunden. Diskussion Eine generell höher dosierte Schmerztherapie bei weiblichen Patienten ist anhand der Ergebnisse nicht zu empfehlen. Nichtsdestotrotz sollte eine individualisierte und leitlinienkonforme Schmerztherapie, welche die Bedeutung der in der Studie gezeigten Einflussfaktoren berücksichtigt, angestrebt werden.

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