Gewählte Publikation:
Linder, C.
Gibt es eine erkennbare Differenz der Ergebnisprofile zwischen dem Rehabilitationskollektiv nach primärer Knie-TEP und dem Rehabilitationskollektiv nach Revisions-Knie-TEP auf Basis medizinischer Kennzahlen?
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Kastner Norbert
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Arthrose des Kniegelenks ist die häufigste Gelenkerkrankung des erwachsenen Menschen und resultiert oftmals im weiteren Verlauf in der Implantation einer Totalendoprothese und einer anschließenden Rehabilitation. Gleichzeitig lässt sich ein Anstieg an Revisionen der Knie-TEPs verzeichnen. Dennoch gibt es nur wenige Studien, die Patienten und Patientinnen nach Rehabilitation bei primärer und Revisions-Knie-TEP bzgl. des Outcomes vergleichen.
Ziel der Arbeit ist es, ausgehend von einer Literaturrecherche, im Rahmen einer retrospektiven Studie, den Outcome nach Rehabilitation bei primärer und Revisions-Knie-TEP auszuwerten und ggf. bestehende Unterschiede aufzuzeigen.
Diesbezüglich wurden 607 primäre und 41 Revisions-Knie-TEP-Patienten und -Patientinnen, die im Zeitraum zwischen Dezember 2014 und Dezember 2015 am Theresienhof Frohnleiten rehabilitiert wurden, hinsichtlich der medizinischen Kennzahlen WOMAC, EQ-5D, VAS für Schmerz, Flexion im Kniegelenk, subjektives Erreichen des Therapieziels sowie Gangbild und verwendeter Gehhilfen ausgewertet. Die Werte wurden je zu Beginn und am Ende der Rehabilitation erhoben und die ermittelte Differenz der beiden Werte je Kennzahl zur Beurteilung möglicher Unterschiede zwischen den Gruppen herangezogen. Die statistische Auswertung erfolgte mittels dem Mann-Whitney-U-Test und die Ergebnisse wurden bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p < 0,05 als signifikant angesehen.
Die Literaturrecherche zeigte eine mögliche Abhängigkeit des Outcomes vom Alter und Geschlecht sowie unterschiedliche Ergebnisse zum Einfluss des Gewichts. Im Allgemeinen fanden sich in der Literatur abgesehen von einzelnen Parametern keine signifikanten Unterschiede im Outcome nach Rehabilitation zwischen primärer und Revisions-Knie-TEP.
Es zeigte sich eine Vergleichbarkeit der Gruppen hinsichtlich Alter, Gewicht, Geschlecht und Aufenthaltsdauer. Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Gruppen hinsichtlich der Veränderung des WOMAC (p = 0,179), EQ-5D (p = 0,103), VAS für Schmerz (p = 0,073) und Flexion des Kniegelenks (p = 0,146) im Verlauf. Jedoch gab es bei diesen Kennzahlen dahingehend signifikante Unterschiede, dass die Revisionsgruppe jeweils schlechtere Entlassungswerte aufwies als die primäre Gruppe. Die Kennzahlen „Erreichen des Therapieziels“ sowie Gangbild und verwendete Gehhilfen konnten interferenzstatistisch nicht ausgewertet werden.
Es zeigten sich bei der Auswertung der Daten sowie der Literatur keine signifikanten Unterschiede im Outcome nach Rehabilitation bei primärer und Revisions-Knie-TEP. Dennoch wies die Revisionsgruppe bzgl. WOMAC, EQ-5D, VAS für Schmerz und Flexion im Kniegelenk signifikant schlechtere Entlassungswerte auf. Weitere Studien wären wünschenswert, um die Zusammenhänge zwischen diesen Ergebnissen und dem weiteren Verlauf des Outcomes der Revisionsgruppe zu untersuchen.