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Gewählte Publikation:

Kepplinger, A.
Kawasaki-Syndrom: Evaluation zur Diagnosestellung und Früherkennung von Therapieversagern
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 60 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Burmas Ante
Gamillscheg Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Bei 10-20% der Patienten/Patientinnen mit Kawasaki-Syndrom (KS) versagt die etablierte Standardtherapie mit hochdosierten Immunglobulinen (IVIG) und Acetylsalicylsäure (ASS). Heute weiß man aus Studien, dass diese Patienten/Patientinnen ein höheres Risiko haben Koronorarterienaneurysmen (KAA) zu entwickeln. Daher ist es von großer Bedeutung, mögliche Therapieversager/Therapieversagerinnen frühzeitig zu erkennen und die Entzündung mit zusätzlichen Medikamenten zu hemmen. Zur Abschätzung des Risikos eines Therapieversagens wird der weltweit etablierte Kobayashi-Score verwendet. Studien in den letzten Jahren ergaben jedoch, dass dieser Score für die Patienten/Patientinnen der westlichen Länder nicht zuverlässig ist. Ziel dieser Arbeit ist es, die Anwendbarkeit dieses Scores bei Patienten/Patientinnen, welche an der Universitätsklink für Kinder-und Jugendheilkunde Graz behandelt worden sind, zu überprüfen. Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurde eine Gruppe von 52 an KS erkrankten und zwischen 2005-2015 an der Universitätsklinik für Kinder-und Jugendheilkunde Graz behandelten Kindern eingeschlossen. In der Gruppe befanden sich weibliche und männliche Patienten/Patientinnen im Alter von 0-16 Jahren. Es wurden die Präsentationsmerkale der Erkrankung, laborchemische Eigenschaften, Komplikationen und die Therapie mit einbezogen. Ergebnisse: In dieser Studie zeigte sich der Kobayashi-Score für die Risikoabschätzung eines Therapieversagens in dieser Studie nicht aussagekräftig. Der Test erreichte eine Sensitivität von 58,33% und eine Spezifität von 83,33%. Mittels erhobener Parameter konnten keine zusätzlichen Risikofaktoren wie Geschlecht und Alter herausgefiltert werden. In unserer Studie präsentierten sich 23% der Patienten/Patientinnen mit einem Therapieversagen. An 3 Patienten/Patientinnen konnten im Laufe der Erkrankung KAA festgestellt werden. Schlussfolgerung: Wir konnten in unserer Studie zeigen, dass der Kobayashi-Score nur unzuverlässig zur Abschätzung eines Therapieversagens anwendbar ist. Die Therapieentscheidung, ob zur Standardtherapie noch zusätzliche Medikamente nötig sind, sollte individuell getroffen werden. Der Kobayashi-Score kann dennoch für diese Entscheidung ein hilfreiches Tool darstellen. Es werden noch weitere Studien im Europäischen Raum nötig sein, um eigene Risikofaktoren für die jeweiligen Ethnien zu identifizieren und geeignete Scores zu entwickeln.

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