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Selected Publication:

Kronberger, M.
Kopfschmerzen – Was wirkt? Pharmakotherapie von Migräne, Spannungs- und Cluster-Kopfschmerzen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Donnerer Josef
Altmetrics:

Abstract:
Bei der folgenden Diplomarbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche, welche sich mit den drei primären Kopfschmerzerkrankungen Migräne, Kopfschmerzen vom Spannungstyp und Cluster-Kopfschmerzen befasst. Obwohl diese die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränken und aus gesundheitspolitischer Sicht zu einer großen ökonomischen Belastung für den Staat werden können, sind deren Pathomechanismen bis heute nicht vollständig geklärt. Im Zuge dieser Arbeit wird jeweils kurz auf die Epidemiologie und die Pathophysiologie eingegangen und die Frage geklärt, welche Pharmakotherapie für die jeweiligen Krankheitstypen in Betracht gezogen werden kann und welche Präparate die beste Wirksamkeit zeigen. Dazu wurden Lehrbücher, Zeitschriftenartikel, Leitlinien sowie Studien nach relevanten Informationen durchsucht und die Ergebnisse in dieser Arbeit festgehalten. In der Therapie der mittelschweren Migräneattacken werden Analgetika und bei schweren Attacken Acetylsalicylsäure und Triptane eingesetzt. Die Antiemetika Domperidon und Metoclopramid können zu einer Besserung der Begleitsymptome und verbesserten Wirkung der Schmerzmittel führen. Für die Prophylaxe kommen in erster Linie die ß-Blocker Metoprolol und Propranolol, der Kalziumantagonist Flunarizin und die Antikonvulsiva Topiramat und Valproinsäure in Betracht. Weiters stehen Amitriptylin, Venlafaxin, Gabapentin und Magnesium zur Verfügung. Mögliche zukünftige Präparate der Akuttherapie könnten CGRP-Rezeptor-Antagonisten und selektive 5-HT1F-Rezeptor-Antagonisten und für die Prophylaxe monoklonale Antikörper sein. Die Akuttherapie des Spannungskopfschmerzes besteht aus ASS, Paracetamol, Naproxen, Metamizol, Ibuprofen, Flupirtin, sowie aus Ketoprofen und Diclofenac und der lokalen Anwendung von Pfefferminzöl. Das Mittel der Wahl in der prophylaktischen Therapie ist Amitriptylin, aber auch Mirtazapin, Venlafaxin und Tizanidine werden eingesetzt. In der Behandlung von Cluster-Kopfschmerzattacken zählen hundertprozentiger Sauerstoff, Sumatriptan und Zolmitriptan zu den Medikamenten der ersten Wahl. Verapamil ist das Mittel der ersten Wahl in der prophylaktischen Therapie, allerdings werden auch Prednison, Ergotamintartrat oder ein langwirksames Triptan eingesetzt. Um einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz vorzubeugen, soll eine Pharmakotherapie an nicht mehr als zehn bis 15 Tagen im Monat über eine Dauer von drei Monaten zum Einsatz kommen.

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