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Gewählte Publikation:

Schiller, M.
Initiale Metastasierung bei Patienten mit Osteosarkomen im Kindesalter: Einfluss auf Therapie und Prognose – retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Lackner Herwig
Schwinger Wolfgang
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Osteosarkom ist der häufigste maligne Knochentumor im Kindesalter. Durch Verbesserung der Chemotherapie in den 1970er Jahren konnte die Prognose für Patienten mit nicht metastasierte Osteosarkomen wesentlich verbessert werden. Jedoch haben bereits 20 Prozent der Patient/innen bereits bei Diagnosestellung Metastasen in der Lunge. Die Prognose dieser Patient/innen wurde bisher als sehr schlecht betrachtet. Auf der Station für pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Graz wurde in den letzten 20 Jahren dennoch eine Verbesserung des Überlebens bei initial in die Lunge metastasierten Osteosarkomen festgestellt. Darum beschäftigt sich vorliegende Diplomarbeit mit der Prognose und Therapievorgehen bei initialen Lungenmetastasen von Osteosarkompatient/innen. Material und Methoden: Es wurden insgesamt 65 Patient/innengeschichten retrospektiv untersucht, welche im Zeitraum von 1984-2014 auf der Station für pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Graz wegen eines Osteosarkoms behandelt wurden. Betrachtete Faktoren waren hierbei: Alter bei Aufnahme, Geschlecht, Tumorlokalisation, Überleben, Vorhandensein vom Metastasen, Lokalisation der Metastasen, Metastasenanzahl, Histologie und Grading, Chemotherapie, vollständige Resektion von Primärtumor und Metastasen, Regressionsgrad nach Salzer-Kuntschnig, krankheitsfreies Intervall, Over-All-Survival und Todesursache. Ergebnisse: Insgesamt besaßen 28 Patient/innen Lungenmetastasen, 7 initial, 21 metachron. Im Vergleich konnte nur ein sehr geringer Unterschied im Over-All-Survival festgestellt werden (43% zu 48%). Therapienebenwirkungen oder andere Erkrankungen spielten bei der Todesursache metastasierter Patient/innen keine Rolle. Eine Überlebensdauer von =5 Jahren lag bei 43%, wobei sich insbesondere unilaterale Metastasierung mit einer Anzahl =2 positiv auswirkte. Eine Verbesserung der Prognose durch neuere Chemotherapieschemata konnte aufgrund der zu geringen Patient/innenzahl nicht eindeutig festgestellt werden. Conclusio: Over-All-Survival, 5-Jahres-Überleben und Histologie erzielten in vorliegender Studie bei initialen sowie metachronen Metastasen einander ähnliche Ergebnisse, was auf eine positive Entwicklung der Prognose bei initialen Metastasen schließen lässt. Initiale Lungenmetastasen traten häufiger bilateral mit einer Anzahl >2 auf. Patient/innen, welche sich noch in Nachbehandlung einer vorher aufgetretenen Tumorerkrankung befanden, waren in vorliegender Studie nie initial metastasiert. Beides weist auf einen späteren Diagnosezeitpunkt von Osteosarkomen mit initialen Metastasen hin. Ein Screening von Patient/innen mit Risikofaktoren für Osteosarkome könnte darum überlegt werden.

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