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Gewählte Publikation:

Kaiblinger, K.
Die Radiofrequenzablation als neue Behandlungsform symptomatischer Schilddrüsenknoten und -zysten - eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. 85 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Amrein Karin
Dobnig Harald
Altmetrics:

Abstract:
Schilddrüsenknoten und -zysten sind eine sehr häufige endokrine Erkrankung, deren bislang fast einzige Therapieform die operative Intervention war, welche sich zwar durch Effizienz auszeichnet, jedoch durch ihre Invasivität auch zahlreiche Nebenwirkungen und Komplikationen nach sich ziehen kann. Die Radiofrequenzablation ist im Gegensatz dazu ein minimal-invasives Verfahren welches seit Jahren in der Behandlung von malignen Tumoren, insbesondere jene der Leber, benutzt wird. Ihre Einführung in die Schilddrüsenknotentherapie bietet Patienten eine Alternative zur Operation, welche ambulant und ohne Narkose und bei gleichzeitiger Erhaltung der Schilddrüsenfunktion erfolgen kann. Die vorliegende Studie ist die erste österreichische Studie zur Radiofrequenzablation bei Schilddrüsenknoten und -zysten und eine der größten Studien international zu diesem Thema. Es handelt sich dabei um eine retrospektive Datenanalyse von prospektiv definierten Daten, deren Hauptzielgröße die durchschnittliche Volumenreduktion der Schilddrüsenknoten durch RFA war. Da diese mit 93,7% nach 12 Monaten über dem 50% cut-off lag ist die Effizienz der RFA belegt. Auch Nebenzielparameter wie der Cosmetic Score und der Symptomatic Score zeigten signifikante Verbesserungen während der Nachsorge. Nebenwirkungen wurden ebenfalls in der Studie erfasst, wobei das subcutane Hämatom mit einem Prozentsatz von 5,6% am häufigsten vorkam, jedoch immer nach 1-2 Wochen verschwand. Dies erlaubt die Conclusio, dass bei suspekten oder malignen Knoten zwar nach wie vor kein Weg an der Operation vorbeiführt, aber Knoten benigner Dignität problemlos mit einem Alternativverfahren wie der RFA behandelt werden können ohne die Komplikationen einer Thyreoidektomie in Kauf zu nehmen. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die RFA eine effektive und sichere Alternative zur chirurgischen Intervention bei benignen Schilddrüsenknoten und -zysten darstellt und bei geübter Handhabung hinsichtlich Nebenwirkungen und kosmetischem Ergebnis der Operation überlegen ist.

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