Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Haberlander, M.
Vergleich von Nüchternglukagonwerten bei Patienten und Patientinnen mit Diabetes Mellitus Typ-1 und Typ-2, sowie gesunden Kontrollen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Brunner Martina
Sourij Harald
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Glukagon ist ein, von den Alpha-Zellen des Pankreas produziertes, Hormon, das oftmals als Gegenspieler von Insulin bezeichnet wird, da es, im Gegensatz zu Insulin, den Blutzuckerspiegel erhöht und damit einer Hypoglykämie entgegenwirken kann. Da erst seit kurzem ein ausreichend spezifischer und sensitiver Glukagon-ELISA vorhanden ist, werden mit diesem die Nüchternglukagonwerte von Patienten und Patientinnen mit Diabetes Mellitus Typ-1 und Typ-2, so-wie gesunden Probanden und Probandinnen bestimmt und mit einem bisher üblichen RIA verglichen. Methoden: Es wurden jeweils 20 Nüchternblutproben von gesunden Probanden und Probandinnen, sowie Patienten und Patientinnen mit Typ-1 und Typ-2 Diabetes gesammelt. Aus diesen wurden Glukagon, Glukose und HbA1c bestimmt. Für die Glukagonbestimmung wurde ein ELISA der Firma Mercodia (10 1271 01) und ein RIA der Firma MP Biomedicals (07-152101) verwendet. Ergebnisse: Gesunde hatten im Mittel eine Nüchternglukagonkonzentration von 7,6 pmol/l (± 2,5 pmol/l), Typ-1 DiabetikerInnen im Mittel eine von 9,8 pmol/l (± 8,3 pmol/l) und Typ-2 DiabetikerInnen im Mittel eine von 16,2 pmol/l (± 11,9pmol/l). Die Typ-2 DiabetikerInnen zeigten signifikant (p < 0,05) höhere Glukagonwerte als die gesunden Kontrollen. Die Messwerte des RIAs waren im Mittel 77,7 pmol/l (± 30,3 pmol/l) höher als die des ELISAs. Diskussion: Die Typ-2 DiabetikerInnen zeigten im Mittel eine Nüchternhyperglukagonämie, die Typ-1 DiabetikerInnen hingegen hatten normale Nüchternglukagonwerte die vergleichbar mit denen von nichtdiabetischen Personen sind. Als Ursachen für die beobachtete Hyperglukagonämie der Typ-2 DiabetikerInnen kommen eine Insulinresistenz von Alpha-Zellen, eine extrapankreatische Glukagonsekretion oder eine Störung der juxta- bzw. parakrinen Regulation in der Langerhans-Insel in Frage. Der verwendete RIA scheint für die Bestimmung von physiologischen Glukagonwerten inakkurat zu sein.

© Med Uni Graz Impressum