Medizinische Universität Graz Austria/Österreich - Forschungsportal - Medical University of Graz

Logo MUG-Forschungsportal

Gewählte Publikation:

Grabner, K.
Objektives Outcome und Lebensqualität nach wiederholter Inkontinenzoperation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp. 111 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gold ehem Ulrich Daniela
Altmetrics:

Abstract:
Ziele: Bei der Stressinkontinenz handelt es sich um die am häufigsten vorkommende Form der Harninkontinenz. Seit rund 20 Jahren hat sich durch die Schlingentechniken (Tension-free Vaginal Tape, mit retropubischem oder transobturatorischem Zugang) eine effektive chirurgische Therapie für diese Form der Harninkontinenz etabliert. In Studien konnten Erfolgsraten von etwa 80% festgestellt werden. Allerdings gibt es nur wenige Daten zum Outcome nach einer wiederholten Inkontinenzoperation. Daher war es das Hauptziel dieser Arbeit, die objektive und subjektive Heilungsrate nach erneuter Inkontinenzoperation festzustellen. Außerdem sollte die Lebensqualität und Sexualfunktion nach einer wiederholten chirurgischen Intervention bei persistierender oder neu aufgetretener Stressinkontinenz eruiert werden. Methoden: Frauen, die sich zwischen 1999 und 2014 mindestens zwei Inkontinenzoperationen unterzogen hatten, wurden in die Studie eingeschlossen. Dabei musste es sich bei dem zuletzt erfolgten Eingriff zwingend um ein Schlingenverfahren handeln, als vorangegangene Operation kam sowohl eine Kolposuspension nach Burch, als auch eines der beiden Schlingenverfahren in Frage. Objektive Heilung wurde durch einen negativen Stresstest definiert, subjektive Heilung durch die Verneinung jeglicher Symptome einer Stressinkontinenz durch die Patientin selbst. Zusätzlich wurde der subjektive Erfolg mittels Patient`s Global Impression of Improvement (PGI-I) eruiert. Der King`s Health Questionnaire sowie auch der Incontinence Outcome Questionnaire und der Female Sexual Function Index wurden zur Evaluierung der Lebensqualität und Sexualfunktion herangezogen. Ergebnisse: 53 Frauen erfüllten die Einschlusskriterien, 8 davon waren bereits verstorben, von den verbleibenden 45 Frauen nahmen 33 (73%) an dieser Studie Teil, 23 (70%) davon standen zusätzlich zum Ausfüllen der Fragebögen für eine klinische Untersuchung zur Verfügung. In 68% der Fälle konnte dabei eine objektive Heilung festgestellt werden, die subjektive Heilungsrate lag bei 70%. Entsprechend dem PGI-I empfanden 84% der Frauen den erneuten Eingriff als Erfolg. Bei keiner der Patientinnen konnten Erosionen vaginal oder in der Harnblase gefunden werden. Drei Frauen mussten sich einem erneuten Eingriff unterziehen, zwei aufgrund einer persistierenden Stressinkontinenz, einmal wurde eine Schlingen-Revision notwendig. In Bezug auf die Lebensqualität und die Sexualfunktion lieferten die Fragebögen zufriedenstellende Ergebnisse. Conclusio: Die Ergebnisse dieser Arbeit legen nahe, dass eine erneute chirurgische Intervention durch ein Schlingenverfahren (TVT oder TVT-O) ein effektives Mittel zur chirurgischen Therapie der persistierenden Stressinkontinenz nach bereits erfolgter Inkontinenzoperation ist.

© Med Uni Graz Impressum