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Mihalic, J.
Behandlung von chondralen und osteochondralen Frakturen nach Patellaluxation im Kindes- und Jugendalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Sperl Matthias
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- Abstract:
- Studienziel: Bei der Patellaluxation kommt es bei sportlichen Jugendlichen in bis zu 72% der Fälle zu osteochondralen Flakefrakturen. Durch das Zerreißen der patellaren Haltestrukturen und der Eröffnung des Markraumes kommt es dabei für gewöhnlich zum Hämarthros, welcher bei Punktion ein blutiges Exsudat mit Fettaugen zeigt, was auf eine osteochondrale Läsion hindeutet und deshalb durch ein bildgebendes Verfahren abzuklären ist. Über die Refixation dieser Flakes mit bioresorbierbaren Schrauben und Pins gibt es nur Studien mit geringen Fallzahlen, Ziel dieser Studie ist es, die mittel- bis langfristige Ergebnisse nach Refixation zu evaluieren.
Methode: Es wurden 29 Patienten (12¿, 41,4%, 17¿, 58,6%) mit insgesamt 31 Flakefrakturen in der Studie untersucht, deren mittleres Alter zum Operationszeitpunkt beträgt 14,9 (12-17), zum Untersuchungszeitpunkt 21,2 Jahre. Die mittlere Follow-Up-Zeit betrug 6,3 ±2,8 Jahre. Die Patienten wurden klinisch untersucht, Fragebögen mit Kneescores (IKDC Subjective Knee Scoring Scale, Tegner-Lysholm Knee Scoring Scale, Tegner Activity Score, Kujala ´s Anterior Knee Pain Score, Norwich Patellar Instability Score und den Patella Instability Severity Score) wurden ausgehändigt und Knorpelbeschaffenheit, Einheilung der Flakes, eventuelle Störungen der Resorption der Darts sowie Trochleadypslasiegrade und Patellatilt anhand der postoperativen MRTs evaluiert. Patellahöhenbestimmungen wurden an den vorhandenen Röntgen durchgeführt.
Ergebnisse: 16 der 31 Flakes waren in den Röntgen eindeutig zu erkennen. Die Größe der refixierten Flakes betrug 3,32 ±2,65cm², es handelte sich dabei um 13 patellare und 18 femorale Flakes. Es wurden 8-mal Trochleadysplasiegrad Typ A, 18 mal Typ B und 3 mal Typ C Trochleadysplasiegrad nach Dejour festgestellt. Die Patellahöhe nach Caton-Deschamps war im Mittel 1,129 ±0,19. Die Ergebnisse der Scores zeigten nach 6,3 ±2,8 Jahre Jahren exzellente bis sehr gute Ergebnisse. (IKDC: 88,1 ±6,83, Tegner-Lysholm: 92,1 ±5,45, Kujala: 93,2 ±4,17, NPI: 5,6 ±6,18, Tegner prä/post: 5,8/5,6 ±0,93/1,05).
Schlussfolgerung: Aufgrund der sehr guten Ergebnisse der klinischen Scores und den Resultaten der bildgebenden Verfahren stellt die Refixation durch den einzeitigen Eingriff mit bioresorbierbaren Schrauben und Pins ein konkurrenzloses Verfahren dar. Als zusätzliche patellastabilisierende Maßnahmen sind der weichteilige Tuberositasversatz nach Grammont, eine MPFL-Plastik oder knöcherne Operationen zu erwägen.