Selected Publication:
Lecher, A.
OUTCOME NACH OUT-OF-HOSPITAL CPR
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Ablasser Klemens
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Fruhwald Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Trotz des wachsenden medizinischen Fortschritts und der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten ist der außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstand (HKS), auch nach initial erfolgreicher kardiopulmonaler Reanimation (CPR) mit „restoration of spontaneous circulation“ (ROSC), nach wie vor mit sehr hoher Mortalität assoziiert. Auch die Abschätzung der Prognose primär überlebender Personen gestaltet sich durchwegs schwierig.
Das Ziel dieser Analyse war es, klinische Parameter und Biomarker hinsichtlich Ihrer Aussagekraft über das Outcome der Patientinnen und Patienten über einen Zeitraum von 60 Tagen zu prüfen.
Patientengut und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven Studie wurden alle Patientinnen und Patienten untersucht, die im Zeitraum von März 2013 bis einschließlich Juli 2014 einen HKS erlitten, reanimiert, und mit ROSC an die Kardiologische Intensivstation (coronary care unit, CCU) des Universitätsklinikums Graz transferiert wurden.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 50 Personen, davon 40 männliche und 10 weibliche, mit einem Durchschnittsalter von 62.6 +/- 14.5 Jahren untersucht.
Laut der vom erstversorgenden Rettungsteam erhobenen Informationen wiesen 29 Personen (58%) primär einen defibrillierbaren Rhythmus (Kammerflimmern, VF) und 20 Personen (40%, einen nicht-defibrillierbaren Rhythmus (pulslose elektrische Aktivität – PEA, Asystolie) auf. Bei einem Patienten (2%) wurde keinerlei Information zur initialen Herzaktion dokumentiert.
Der pH-Wert bei Ankunft betrug im Mittel 7.23 +/- 0.16 (min. 6.73, max. 7.51), das erste Laktat im Mittel 5.88 +/- 5.79 mmol/l (min. 1.0, max. 24.0), die mittlere Herzfrequenz betrug 75.5 +/- 19.8 Schläge/min (min. 43 / max. 121).
Die Gesamtmortalität belief sich im Beobachtungszeitraum von 60 Tagen auf 60%, von welchen 52% bereits während des Aufenthalts auf der Intensivstation verstarben.
Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf der CCU betrug 10.1 +/- 8.9 Tage (min. 1 / max. 37).
Personen mit initial schockbarem Rhythmus, die die ersten 2 Tage überlebten, hatten danach ein besseres Outcome als jene mit nicht-schockbaren Rhythmen (Mortalität 71% vs. 32%, p=0.025).
Im Weiteren konnte beobachtet werden, dass höhere initiale Laktatspiegel im Blut mit steigender Mortalität assoziiert waren (8.12 vs. 2.85 mmol/l, p<0.001). Bezüglich des pH-Werts wurde ersichtlich, dass niedrigere pH-Werte ebenfalls mit schlechterem Ausgang in Zusammenhang standen (pH 7.18 vs. 7.29, p=0.008).
Hinsichtlich des neurologischen Outcomes zeigt sich, dass die Neuronenspezifische Enolase (NSE) prädiktiv war:
An den ersten 4 Tagen des Aufenthalts der Patientinnen und Patienten zeigten jene, die verstarben, deutlich höhere NSE Spiegel als Überlebende. Zudem hatten jene mit hohen Maximalwerten eine höhere Mortalität (59% vs. 41% Mortalität, NSE Messwerte: 123.8 ng/ml vs. 49.4 ng/ml, p=0.011).
Für das S-100 Protein ließ sich hingegen kein Zusammenhang zur Sterblichkeit herstellen.
Conclusio: Die Mortalität von Personen, die nach CPR mit ROSC an die CCU des LKH-Univ.-Klinikums Graz transferiert wurden, ist hoch. Jene mit defibrillierbaren Rhythmen zeigten ein besseres Outcome als Betrtoffene mit Asystolie oder PEA, sofern sie die ersten beiden Tage überlebten. Hohe Laktatspiegel, niedrige pH-Werte und hohe initiale Herzfrequenzen waren mit höherer Sterblichkeit assoziiert, ebenso wie höhere NSE Mittelwerte an den Tagen 1-4 und maximale NSE Spiegel.