Gewählte Publikation:
Bachmayer, D.
Biomarker für klinische und subklinische Krankheitsaktivität bei Multipler Sklerose
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Khalil Michael
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Seifert-Held Thomas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische entzündlich-neurologische Erkrankung, deren wiederkehrende Schübe klinische Krankheitsaktivität repräsentieren. Zusätzlich finden auch subklinische entzündliche Aktivitäten statt, welche bis dato nur mittels MRI festgestellt werden können. Rezente Studien geben Hinweise auf eine potentielle Rolle des Elements Eisen in der Pathophysiologie der MS. Ausgehend von bisherigen Erkenntnissen über die Proteine Transferrin (Trf) und Ferritin (Ft) in Liquor und Serum, wurden deren Serum-Konzentrationen innerhalb einer größeren Studienkohorte gemessen und einer Kontrollgruppe gegenübergestellt. Darüber hinaus wurde ihre Dynamik in longitudinalen Analysen und ihre Korrelationen zu MR-gestützter Krankheitsaktivität untersucht.
Methoden: Die Studienkohorte, bestehend aus Patienten und Patientinnen mit klinisch-isoliertem Syndrom (CIS) (n=31) bzw. MS (n=48), wurde mit Personen mit nicht-entzündlichen neurologischen Erkrankungen (n=30) verglichen. Dabei wurden MR-Untersuchungen an einem 3 Tesla-Gerät mit venöser Blutabnahme und darauffolgender Kontrastmittelgabe durchgeführt, anhand derer die Krankheitsaktivität bestimmt wurde. Klinische und demographische Daten wie Alter, Geschlecht, jährliche Schubrate und EDSS wurden vor jeder Untersuchung erhoben. Die Serum-Ft- und Trf-Konzentrationen wurden mittels Nephelometrie ermittelt, sowie eine diagnostische Liquoranalyse bezüglich Liquor/Serum-Albumin-Quotient, IgG-Index und OCB durchgeführt.
Ergebnisse: Es zeigte sich signifikant erniedrigtes Serum-Trf bei CIS/MS im Vergleich zur Kontrollgruppe (p=0,009), welches jedoch in keinem Zusammenhang mit Krankheitsaktivität stand. Die longitudinale Analyse ergab stabile Ft- und Trf-Konzentrationen trotz unterschiedlicher Krankheitsaktivität. Korrelationen des Serum-Ft zum Alter waren nur schwach ausgeprägt, weitere Zusammenhänge mit klinischen und demographischen Daten waren nicht signifikant.
Diskussion: In dieser Studie konnten Hinweise auf Alterationen des Trf im Serum bei MS gefunden werden, jedoch zeigte sich keine Assoziation mit klinischen und paraklinischen Zeichen der Krankheitsaktivität. Weitere Studien, vor allem unter Berücksichtigung eisenregulatorischer Proteine und progressiver Verlaufsformen, sind erforderlich, um die Rolle der Eisendysregulation bei MS weiter zu erforschen.