Gewählte Publikation:
Orofino, G.
Gegenüberstellung von klassischen medikamentösen Therapien und neuen therapeutischen Ansätzen bei der Behandlung
von Osteoporose
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2016. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Donnerer Josef
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- Abstract:
- In der vorliegenden Arbeit, welche auf Recherchen in der einschlägigen Literatur basiert, geht es um Darstellung und Vergleich von älteren und neueren medikamentösen Behandlungsformen der Osteoporose sowie den Vergleich von direkt bzw. indirekt auf den Knochen wirkenden Substanzen. Ziel aller therapeutischen Interventionen ist es, die Auftretenshäufigkeit von Frakturen zu verringern. Ätiologie und Pathogenese von Osteoporose wird beschrieben, um die Wirkweise und Nebenwirkungen verschiedener wirksamer Substanzen verständlich zu machen. Jede dieser Substanzen hat andere Effekte auf den Knochenstoffwechsel. Manche hemmen die Osteoklastenaktivität, die Knochenabbau zur Folge hat, andere fördern die Tätigkeit der Osteoblasten, welche Knochensubstanz bilden. Andere regen beide Zellarten in unterschiedlichem Maß an. All diesen Substanzen ist gemeinsam, dass es nach dem Absetzen der medikamentösen Therapie zu einem allmählichen Wiederauftreten der Osteoporose kommt. Die medikamentöse Basistherapie basiert auf ausreichender Zufuhr von Calcium und Vitamin D. Reicht diese nicht mehr aus, kommen weitere Knochen aufbauende Medikamente oder Antiresorptiva zum Einsatz. Knochen aufbauende Substanzen sind Strontiumranelat, Fluoride, Anabolika und Parathormon. Antiresorptiva sind Calcitonin, Östrogene, SERMs, Bisphosphonate, Denosumab und Kathepsin K. Unter den knochenaufbauenden Substanzen haben sich vor allem Strontiumranelat und Parathormon durchgesetzt. Strontiumranelat wird allerdings bei Osteoporosetherapie wegen des hohen Thromboserisikos mit Vorsicht eingesetzt. Parathormon wird nicht länger als 18 Monate verabreicht, um das Auftreten von Osteosarkomen zu vermeiden. Bei den Antiresorptiva kommen vor allem Bisphosphonate und der Antikörper Denosumab zur Anwendung. Bisphosphonate werden neben der Behandlung von Osteoporose auch zur onkologischen Therapie verwendet. Allerdings muss mit dem Auftreten von Nebenwirkungen wie gastrointestinalen und nephrotoxischen Störungen gerechnet werden. Denosumab ist der erste Antikörper, der bei der Osteoporosetherapie zum Einsatz kommt. Da er auch auf das Immunsystem wirkt, können schwere Infektionen sowie Hautschäden als unerwünschte Wirkungen vorkommen. Bei der Prävention von Osteoporose spielen ausreichend Bewegung und eine vitamin-, mineralstoff- und proteinreiche Ernährung eine zentrale Rolle. Außerdem soll der übermäßige Konsum von Alkohol, Koffein, Phosphaten und Natrium sowie Rauchen vermieden werden.