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Gewählte Publikation:

Krenn, C.
Das neurologische Behandlungsergebnis bei kombiniertem Konzept von akuter neurochirurgisch intensivmedizinischer und neurorehabilitativer Behandlung bei schwerem Schädel-Hirn-Trauma
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2017. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Holl Etienne
Unger Frank
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: PatientInnen mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma (SHT) benötigen eine ausgedehnte Neurorehabilitation. Die Therapie hat sich nicht nur durch multimodales Monitoring, sondern auch durch frühzeitigen Einsatz von rehabilitativen Maßnahmen verändert. Diese Arbeit evaluiert die Auswirkungen dieser Ansätze auf das Outcome der PatientInnen nach anschließender Neurorehabilitation und 6 Monate nach Trauma. Methoden: Retrospektiv wurden 51 PatientInnen der Jahre 2011-2014 der Universitätsklinik für Neurochirurgie Graz mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma in die Studie eingeschlossen. Ausgewertet wurden Aufnahmestatus gemäß Glasgow Coma Score (GCS), Entlassungsstatus anhand des Barthel-Index, neurologische Entwicklung und Zustand 6 Monate nach dem Trauma anhand des Glasgow Outcome Scores (GOS), sowie Arbeitsfähigkeit, Alltagsbewältigung und Psychosozialer Status 6 Monate nach dem Trauma. Ergebnisse: Bei Entlassung aus der neurochirurgischen Intensivstation hatten initial 98,1% der PatientInnen ein niedrigen GOS (2-3), 2% ein GOS 4. 6 Monate nach dem Trauma (n=36) hatten 61,1% der PatientInnen ein GOS 4-5 erreicht, 38,9% waren weiterhin schwer beeinträchtigt oder im vegetativem Zustand verblieben. Ein Patient verstarb im Beobachtungszeitraum. 78,9% der Altersgruppe „19-45 J.“ und 41,2% der Gruppe „46-73“ erreichten ein günstiges Outcome (GOS 4-5). PatientInnen mit einem niedrigeren GCS (3-5) hatten eine signifikant (p=0,004) längere Rehabilitationsdauer, als PatientInnen mit höherem GCS (6-9). In der Patientengruppe GCS 6-9 waren die PatientInnen mit einem signifikanten (p=0,018) Unterschied häufiger wieder arbeitsfähig als PatientInnen der Gruppe GCS 3-5. PatientInnen mit niedrigerem initialen GCS hatten in 84,2% der Fälle nach 6 Monaten mnestische Defizite und 93,8% ihrer Angehörigen gaben an, Wesensveränderungen bemerkt zu haben. Zusammenfassung: Ein niedriger initialer GCS hat Auswirkung auf die Dauer der anschließenden Neurorehabilitation, Arbeitsfähigkeit sowie mnestische Defizite, 6 Monate nach dem Trauma. PatientInnen unter 45 Jahren hatten 6 Monate nach dem Trauma häufiger ein günstiges Outcome als PatientInnen über 45 Jahren. Ein frühzeitiger Beginn der Neurorehabilitation, eine gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen betreuenden Berufsgruppen und den nachbehandelnden Institutionen, bessern die Langzeitprognose und das neurologische Zustandsbild der PatientInnen.

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